Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung will die Außenhandelsaktivitäten im kommenden Jahr verstärken.
So plane Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in ihrer Eigenschaft als Bundesratspräsidentin eine große Reise nach Brasilien und werde dabei von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, sagte der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann (SPD), am Freitag. Und „um den wirtschaftlichen Austausch im Ostseeraum auszubauen, richten wir am 18. April den 2. Baltic Sea Business Day in Rostock aus“.
Schwesigs erste Auslandsreise gehe jedoch im Februar ins Nachbarland Polen. Dabei gehe es auf nationaler Ebene um eine Verbesserung des angekratzten deutsch-polnischen Verhältnisses. „Eine solche Reise ist aber immer auch die Chance, für Mecklenburg-Vorpommern als Wirtschaftsstandort zu werben“, sagte Dahlemann.
Bislang liegt Mecklenburg-Vorpommern nach Daten des Statistischen Bundesamts im Ländervergleich beim Export seit Jahren mit deutlichem Abstand auf dem letzten Platz. So war 2022 Baden-Württemberg mit Ausfuhren im Wert von rund 266 Milliarden Euro Exportmeister unter den Bundesländern. Hamburg und Schleswig-Holstein kamen auf etwa 52 beziehungsweise 29 Milliarden Euro – während Mecklenburg-Vorpommern unter zehn Milliarden Euro blieb.
Für das laufende Jahr rechnet Dahlemann mit stabilen Außenwirtschaftszahlen. „Mecklenburg-Vorpommern hat in den ersten drei Quartalen des Jahres Waren und Güter im Werte von 7,3 Milliarden Euro exportiert“, sagte er. Das entspreche in etwa dem Vorjahreswert von 7,4 Milliarden Euro. Dem gegenüber stünden Importe im Wert von 7 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum 2023 und 7,6 Milliarden Euro 2022. „Das ist für die gesamtwirtschaftliche Stimmung ein gutes Signal“, sagte Dahlemann.
Im Jahr 2023 lag der Schwerpunkt der Außenwirtschaftsaktivitäten der Landesregierung laut Dahlemann bei den Ländern Polen, Finnland und Brasilien. Mit Polen sei das Außenhandelsvolumen in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,2 auf 1,31 Milliarden Euro gestiegen, mit Finnland von 413 auf 602 Millionen Euro und mit Brasilien von 60 auf 102 Millionen Euro gestiegen. „Das zeigt, dass wir und die Unternehmen mit unseren aktuellen Schwerpunktsetzungen richtig liegen“, sagte Dahlemann.