Kanye West hat nach wiederholten antisemitischen Entgleisungen öffentlich um Vergebung gebeten. „Ich entschuldige mich aufrichtig bei der jüdischen Gemeinschaft für jeden nicht beabsichtigten Wutausbruch, der durch meine Worte oder meine Taten verursacht wurde“, schrieb der Rapper und Unternehmer auf Hebräisch auf der Plattform Instagram.
Es sei nicht seine Absicht gewesen, Menschen zu verletzen oder zu entwürdigen und er bedaure jeden Schmerz, den er verursacht habe. „Ich bin verpflichtet, bei mir selbst anzufangen und aus dieser Erfahrung Lehren zu ziehen, um in Zukunft größere Sensibilität und Verständnis zu gewährleisten“, so der 46-Jährige weiter.
West, der auch eigenen Angaben zufolge mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen hat, fiel in den vergangenen Jahren immer wieder mit Judenhass auf. Das Wiesenthal-Zentrum, das sich dem Kampf gegen Judenhass verschrieben hat, setzte diese Äußerungen vor einem Jahr sogar an die Spitze der zehn schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2022. West, der sich heute Ye nennt, habe „Hass, Fanatismus und Ignoranz als Waffen eingesetzt“, hieß es damals vom Simon Wiesenthal Center in Los Angeles.
Zwischenzeitlich waren Wests Konten bei Instagram und Twitter (heute X) gesperrt worden, weil er immer wieder offen antisemitische Nachrichten und Nazi-Propaganda verbreitete. Auch offline schockte West öfter: Bei der Pariser Fashion Week trug er beispielsweise ein T-Shirt mit dem Slogan „White Lives Matter“. Die Organisation Anti-Defamation League stufte den Satz als rassistische Reaktion auf die „Black Lives Matter“-Bewegung ein.
Ende Oktober 2022 kündigte der Sportartikelhersteller Adidas die Zusammenarbeit und stellte die Produktion der Marke „Yeezy“ ein, die zusammen mit West entwickelte und beworbene – und äußerst erfolgreiche – Sportschuhreihe. Für Adidas war das aus geschäftlicher Sicht ein schwerer Schlag, das Unternehmen saß auf Beständen im Wert von 1,2 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus den Yeezy-Abverkäufen sollen an Wohltätigkeitsorganisationen gehen, die sich unter anderem gegen Rassismus engagieren.