Dienstag, 26.November 2024 | 13:42

Kultfilm läuft bei Vox 20 Jahre „Tatsächlich … Liebe“

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Hugh Grant verliebt sich als britischer Premierminister in eine Mitarbeiterin, Bill Nighy singt als versoffener Rockstar „Christmas is all around me“, Heike Makatsch und Claudia Schiffer haben kleine Nebenrollen und Rowan Atkinson („Mr. Bean“) braucht als Verkäufer lange, um ein Geschenk zu verpacken. Seeeehr lange. Klar, die Rede ist von der Weihnachtskomödie „Tatsächlich … Liebe“, einem Ensemble-Liebesfilm, der vor 20 Jahren im Kino lief und sich seitdem zu einem Klassiker entwickelt hat.

Auch 2023 ist der Film mit dem Originaltitel „Love Actually“ wieder zum Fest im deutschen Fernsehen zu sehen. Vox zeigt ihn am 26. Dezember um 20.15 Uhr – auf RTL+ kann er auch gestreamt werden. Im vergangenen Jahr hatte ihn das ZDF am späten Abend des ersten Feiertags ausgestrahlt. Seit inzwischen zwei Jahrzehnten gehört der Film zu jenen Werken, die Menschen in der Adventszeit immer wieder noch einmal anschauen. Weil ein Dezember ohne den Film für sie halt nicht so richtig Weihnachtszeit wäre.

Der Film beginnt fünf Wochen vor Weihnachten und verwebt die Geschichten mehrerer Menschen in London und Großbritannien. Dass er bis heute gerne angeschaut wird, könnte nach Einschätzung des Regisseurs Richard Curtis, der als König der „RomComs“ genannten romantischen Komödien gilt, auch daran liegen, dass man oft nicht mehr weiß, welche Szene eigentlich als nächstes komme. Tatsächlich werden so viele Storys erzählt, dass so manche Episode bis zum folgenden Jahr wieder in Vergessenheit gerät.

Das Spektrum der Gefühle ist außerdem weit gefasst: Es reicht zum Beispiel von einem kleinen Jungen, der in eine Mitschülerin total verknallt ist, bis zu einer Frau, deren Ehe zu scheitern droht (Emma Thompson mit Alan Rickman). Kult ist auch die Story mit Schauspielerin Keira Knightley, die auf Pappkarten ein Liebesgeständnis bekommt. Die Szene – Frau öffnet Haustür, bester Freund des Ehemanns gesteht ohne (gesprochene) Worte mit beschriebenen Pappen seine Gefühle – wird oft nachgestellt.

Doch nicht alles an dem Film wirkt heute noch modern und cool. Bei einem englischen Literaturfestival gab Regisseur Curtis dieses Jahr seiner Tochter Scarlett ein Interview. Die Tochter merkte unter anderem recht humorvoll an, dass ihr Vater mittlerweile einiges von ihr über Feminismus gelernt habe.

So wird die Mitarbeiterin des Premiers, Natalie (Martine McCutcheon), in „Tatsächlich … Liebe“ etwa als pummelig dargestellt und für ihre angeblich fetten Oberschenkel kritisiert. Seine Filme zeigten auch nur wenige schwarze Menschen, las Tochter Scarlett dem Regisseur die Leviten. In „Tatsächlich… Liebe“ gebe es überdies Vorgesetzte, die sich problematisch verhielten wie etwa der Premierminister.

Würde Richard Curtis rückblickend etwas anders machen? „Ja. Ich wünschte, ich wäre der Zeit voraus gewesen“, sagte Curtis. Über manches habe er nicht genug nachgedacht. „Ich weiß noch, wie schockiert ich vor fünf Jahren war, als Scarlett zu mir sagte: ‚Du kannst nie wieder das Wort ‚fett‘ benutzen.'“ Sie habe recht gehabt. „Diese Witze sind heute einfach nicht mehr lustig.“

Hübsch bleibt aber etwa die Szenerie am Anfang des Films am Flughafen. „Wenn mich die weltpolitische Lage deprimiert, denke ich immer an die Ankunftshalle im Flughafen Heathrow“, erzählt Hugh Grants Figur aus dem Off, während man in Zeitlupe sieht, wie sich (echte) Menschen bei ihrer Ankunft am Airport in die Arme fallen. „Es wird allgemein behauptet, wir lebten in einer Welt voller Hass und Habgier. Aber das stimmt nicht.“

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