Montag, 25.November 2024 | 10:57

Mecklenburg-Vorpommern: Steigende Fallzahlen bei Opferambulanzen

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In diesem Jahr haben sich in Mecklenburg-Vorpommern mehr mutmaßliche Gewaltopfer bei Opferambulanzen als in den Vorjahren gemeldet.

„Die Inanspruchnahme der Gewaltopferambulanz hat merkbar zugenommen“, teilte die Universitätsmedizin Rostock mit, deren Opferambulanz auch eine Außenstelle in Schwerin betreibt. 2023 hätten sich so viele Menschen wie nie zuvor vorgestellt. „Auffallend war die Zunahme der Untersuchungen von Minderjährigen.“ Auch die Opferambulanz der Universitätsmedizin Greifswald verzeichnet nach eigenen Angaben steigende Fallzahlen.

In den Opferambulanzen können Betroffene Verletzungen so dokumentieren lassen, dass die Ergebnisse auch vor Gericht verwendet werden können.

Bis Mitte Dezember untersuchte die Rostocker Opferambulanz mit Schweriner Außenstelle nach eigenen Angaben 233 Menschen. Im Vorjahr waren es bis kurz vor Weihnachten 185. Unter den Untersuchten seien bis Mitte Dezember dieses Jahres 142 Minderjährige gewesen. 2022 waren es demnach rund 100 und 2021 rund 130. Zu den Gründen gebe es keine genauen Erkenntnisse. Es sei gut möglich, dass durch Fort- und Weiterbildungen Menschen im Opferschutz Befunde schneller erkannten, besonders bei Kindern.

Die Greifswalder Opferambulanz untersuchte nach eigenen Angaben in diesem Jahr bis Anfang Dezember knapp 240 Menschen, davon 126 Kinder. Nach einem Rückgang der Untersuchungen im Jahr 2020 stiegen die Fallzahlen seitdem Jahr für Jahr, wie es hieß. Kinder kommen den Angaben zufolge über die Jugendämter und Erwachsene über Interventionsstellen. Zur Rostocker Opferambulanz sei die Hälfte der Menschen privat gekommen.

Bei den meisten Fällen beider Opferambulanzen gehe es um stumpfe Gewalt also etwa Faustschläge oder Tritte. Die Rostocker Opferambulanz stellte in zehn Fällen auch sexualisierte Gewalt fest. 110 Frauen und heranwachsende Frauen und 3 Männer wurden nach eigenen Angaben Opfer häuslicher Gewalt. In Greifswald war das bei 47 Erwachsenen und damit rund zwei von fünf Erwachsenen der Fall.

In rund 200 der insgesamt mehr als 230 untersuchten Fällen habe die Rostocker Opferambulanz tatsächlich Befunde feststellen können. In den vergangenen drei Jahren konnte den Angaben zufolge durchschnittlich bei 13 Prozent der Menschen keine äußerlich sichtbaren Verletzungen erhoben werden. „Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt und Verletzungen schon abgeheilt sein können oder der Vorfall zu keinen sichtbaren Verletzungen geführt hat.“

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