Mittwoch, 27.November 2024 | 10:45

„Nicht meine Wahrheit“: Frank Farian distanziert sich von Milli-Vanilli-Film

Share

Es war einer der größten Skandale in der Musikgeschichte: das Debakel rund um Milli Vanilli. Regisseur Simon Verhoeven arbeitet im Film „Girl You Know It’s True“ die Posse auf. Produzent Frank Farian, der in dem Streifen von Matthias Schweighöfer verkörpert wird, ist aber nur verhalten begeistert.

Der Film „Girl You Know It’s True“ über den Skandal um die Band Milli Vanilli entspricht nach Ansicht ihres Produzenten Frank Farian zu „weniger als 80 Prozent“ der Wahrheit. „Es ist nicht meine erlebte Wahrheit. Deswegen bin ich auch etwas distanziert davon“, sagte der 82-Jährige der „Saarbrücker Zeitung“.

Sänger Robert „Rob“ Pilatus sei anders gestorben als im Film, führte Farian, der die Band entdeckt hatte, weiter aus. „Es war für uns eine absolute Dramatik, die ganze Welt hat geweint. Als meine Tochter den Film in Miami gesehen hat, hat niemand eine Träne geweint. Trotz dieser Dramatik.“

Der Film von Regisseur Simon Verhoeven kommt am 21. Dezember in die Kinos. Er erzählt die Geschichte von einem der wohl größten Betrugsskandale der Musikgeschichte, als Anfang der 1990er Jahre bekannt wurde, dass Pilatus und sein Milli-Vanilli-Partner Fabrice „Fab“ Morvan ihre Hits wie „I’m Gonna Miss You“ oder „Girl You Know It’s True“ nie selbst gesungen hatten.

Farian, der in Miami im US-Bundesstaat Florida lebt, fungierte nach seinen Angaben aus dem Interview mit der „Saarbrücker Zeitung“ zwar als Co-Produzent des nun erscheinenden Films. Er habe jedoch keinen direkten Einfluss genommen und ganz der Filmfirma vertraut.

Matthias Schweighöfer schlüpft in die Rolle von Frank Farian, der sich begeistert von der Leistung des 42-jährigen Schauspielers zeigte: „Niemand kann so aussehen wie Frank Farian! Aber er verkörpert mich exzellent“, sagte Farian, der den Film nach eigener Aussage bereits viermal gesehen hat.

Pilatus starb bereits 1998, gezeichnet von seiner Drogensucht. Farian äußerte sich auch zu den Todesumständen: Die Geschichte von Milli Vanilli habe „überhaupt nicht“ dazu beigetragen, dass der gebürtige Münchner bereits mit 33 Jahren gestorben sei. „Rob war ganz schwer drogensüchtig. Ich habe ihm seine Reha im Schwarzwald bezahlt, ich habe 300.000 Dollar Kaution bezahlt in den USA, damit ich ihn aus dem Gefängnis raushole“, sagte Farian.

Der Musikproduzent verriet auch, dass bald ein neues Milli-Vanilli-Album mit bislang unveröffentlichten Songs erscheinen werde. Das Video zur zweiten Single sei bereits gedreht. „Da kommt also noch was“, so Farian.

Folge uns...

Kommentiere den Artikel

Bitte schreibe deinen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.