Nach Jahren mit teilweise erheblichen Niederschlagsdefiziten zeichnet sich nach Einschätzung von Umweltminister Till Backhaus (SPD) für 2023 in Mecklenburg-Vorpommern wieder Besserung ab.
Vor allem auch der Regen und Schnee der zurückliegenden Monate habe „nach langer Zeit zu einer leichten Entspannung im gesamten Wasserhaushalt“ geführt. Im gesamten Bundesland seien die Wasserstände deutlich angestiegen, teilte der Minister am Mittwoch in Schwerin mit. Die Niederschlagsmengen lägen über dem langjährigen Mittelwert.
Kleinere Einzugsgebiete reagierten deutlich schneller und stärker auf anhaltende Niederschläge. Dort könne es bereits zu für die Jahreszeit typischen Ausuferungen kommen. „Eine akute Gefährdungslage durch Hochwasser wird im Moment aber nicht gesehen“, betonte Backhaus. Die Elbe etwa habe bis vor kurzem so wenig Wasser geführt, dass sie nun gut imstande sei, sowohl die großen Niederschlagsmengen als auch die Schneeschmelze abzuführen. Gefahren für bebaute Gebiete seien, anders als aktuell etwa in Süddeutschland, derzeit nicht zu erwarten. Zudem seien die Hochwasserschutzanlagen an Elbe und Peene in einem guten Zustand, wie die Deichschauen im Oktober gezeigt hätten.
Nach den Worten von Backhaus weisen die Seen des Landes die für die Jahreszeit typischen und angestrebten Wasserstände auf. „Der Schweriner See hat mit einem Wasserstand von 109 Zentimetern am Pegel Werderbrücke bereits das Bewirtschaftungsziel für den Januar erreicht“, stellt der Minister fest. An der Müritz liege der Pegelstand bei Waren nur noch zwei Zentimeter unter dem angestrebten Dezemberwert. Zu dem für April angepeilten Stauziel von 220 Zentimetern fehlten allerdings noch fast 30 Zentimeter. Viele Standgewässer in Mecklenburg-Vorpommern seien aber noch deutlich von den vergangenen Trockenperioden gezeichnet. Insbesondere in Vorpommern lägen die Wasserstände der Seen noch deutlich unter den Zielwerten.
Einen leicht positiven Trend gebe es auch beim Grundwasser. In den oberen Grundwasserleitern würden die langjährigen mittleren Werte erreicht oder überschritten. Die tiefer gelegenen Leiter wiesen allerdings noch Werte deutlich unter den langjährigen Mittel auf. „Die Reaktionszeiten der Grundwasserleiter sind hier sehr lang, so dass es noch viele Monate dauern kann, ehe auch hier wieder ein mittlerer Wasserstand erreicht wird“, erklärte Backhaus.