Nach verbandsinternen Querelen ist der Präsident des Landesjagdverbandes, Thomas Nießen, von seinem Amt zurückgetreten.
In einer am Dienstag in Schwerin verbreiteten Mitteilung äußerte der für die Jagd in Mecklenburg-Vorpommern zuständige Agrarminister Till Backhaus (SPD) sein Bedauern über den Rücktritt. „Mit rund 10.000 Mitgliedern ist der Landesjagdverband einer der größten anerkannten Naturschutzverbände des Landes. Ein solcher Verband braucht geordnete Strukturen und ich hoffe sehr, dass die Querelen, die offenbar zu dem Zerwürfnis im Vorstand geführt haben, bald beendet sind“, erklärte der Minister.
Der Landesjagdverband war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Einem Bericht des NDR zufolge, hatten mehrere Kreisverbände Nießen vorgeworfen, sein Ehrenamt missbraucht und gegen Positionen der Jägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestimmt zu haben. Im Zentrum steht dabei die geplante Änderung des Jagdgesetzes. Der Entwurf sieht laut NDR eine Mindestabschussregelung von Rot- und Damwild vor, ohne die bisherige Begrenzung nach oben. Kritiker würden befürchten, dass Tierarten dann in ganzen Regionen ausgemerzt werden könnten.
Er habe die Jägerschaft frühzeitig in die Beratungen zur Neufassung des Landesjagdgesetzes einbezogen, betonte Backhaus. „Denn die Jägerinnen und Jäger sind für mich wichtige Partner, wenn es darum geht, einen gesunden und artenreichen Wildbestand in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen als besonderen Landesreichtum zu erhalten“, betonte er. Ziel sei, die Wildbewirtschaftung in die Hände der Jägerinnen und Jäger zu legen. Voraussetzung dafür sei aber ein funktionierender Verband mit geordneten Strukturen.