Blechbläser im Gefängnishof, Nikolaus-Geschenke und Entenbraten zum Fest – in den vier Justizvollzugsanstalten Mecklenburg-Vorpommerns werden Advent und Weihnachten festlich begangen. Dies diene der Resozialisierung, erklärte Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) am Sonntag anlässlich des 75. Jahrestags der Erklärung der Menschenrechte durch die UN.
„Auch wenn manche am Stammtisch noch immer meinen, dass es in den Justizvollzugsanstalten viel zu human zugeht, so sei ihnen gesagt, die Würde jedes Menschen ist unantastbar“, sagte die Ministerin. Dazu gehöre, den Inhaftierten das Rüstzeug für ein Leben ohne neue Straftaten nach der Haftentlassung zu geben. „Eingebettet darin ist auch die Wahrung von Traditionen wie das Weihnachtsfest.“
Die Haftanstalten seien weihnachtlich geschmückt – vor der JVA Waldeck etwa stehe ein selbstgefertigter großer Rentierschlitten. Die JVA Stralsund habe wie jedes Jahr ihren großen Schwibbogen aufgestellt. Musik spiele auch eine große Rolle. So treten in Bützow Posaunenmusiker der Gruppe „Blechwerk“ der Nordkirche auf. Die Kessiner Bläsergruppe sei zum zweiten Advent in den Freistundenhöfen der JVA Waldeck zu Gast.
Bernhardt selbst will an Heiligabend in der JVA Waldeck gespendete Weihnachtsgeschenke verteilen. „Die Päckchen sind ein Zeichen für die Inhaftierten, dass sie trotz ihrer Straftaten Teil der Gesellschaft sind und zu den Weihnachtstagen nicht vergessen werden“, unterstrich die Ministerin. Angeboten würden in den Anstalten Weihnachtsgottesdienste sowie Skat-, Tischtennis- und Dart-Turniere. Die Besuchszeiten würden erweitert. Auf den Tisch kämen Leckereien, wie Entenkeule mit Rotkohl oder Wildgulasch mit Pilzen und Spätzle.