Dienstag, 12.November 2024 | 00:09

DFB-Pokal: St. Pauli eiskalt: Joker Koné erlöst Gladbach erst in der 120. Minute

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Auch ein kurioses Tor reicht nicht: Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli zerlegt den Viertligisten FC Homburg. Die Hamburger ziehen nach einer starken zweiten Hälfte ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Derweil mühen sich Gladbach und Wolfsburg 120 Minuten lang – ehe dann doch ein Joker sticht.

FC 08 Homburg – FC St. Pauli 1:4 (1:1)

Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli hat das Pokal-Märchen des aufmüpfigen FC Homburg beendet. Das Team von Trainer Fabian Hürzeler setzte sich trotz eines kuriosen Gegentreffers beim saarländischen Regionalligisten mit 4:1 (1:1) durch und erreichte wie schon vor zwei Jahren das Viertelfinale des DFB-Pokals.

Nach den Siegen in den ersten beiden Runden gegen Darmstadt 98 (3:0) und die SpVgg Greuther Fürth (2:1) verpasste Favoritenschreck Homburg die nächste Sensation – obwohl Kapitän Michael Mendler auch dank eines Platzfehlers traf (28.). Hauke Wahl (24.), Elias Saad (64.), Marcel Hartel (69.) und Johannes Eggestein (73.) schossen die weiter ungeschlagenen Hamburger jedoch zum Sieg.

Für ihr „Spiel des Lebens“ hatten sich die Homburger Fußballer schon Tage vor Anpfiff ins Zeug gelegt. Sie legten Planen aufgrund der frostigen Temperaturen auf dem Rasen aus und schippten Schnee. Im Spiel ergriffen aber zunächst die Gäste erwartungsgemäß die Initiative. St. Pauli dominierte – und jubelte, als Wahl aus dem Gewühl zur Führung traf.

Homburg konterte jedoch immer wieder frech und gab die richtige Antwort: Ein kurz ausgeführter Freistoß der Gäste im Strafraum hoppelte über den Fuß von Torhüter Sascha Burchert, sodass Mendler nur einschieben musste. Der Underdog zeigte die „David-gegen-Goliath-Mentalität“, vor der Hürzeler gewarnt hatte.

Dem Tabellenführer der Regionalliga Südwest gingen im Verlauf der zweiten Halbzeit allmählich die Kräfte aus. St. Pauli erspielte sich allerdings zunächst nur wenige nennenswerte Chancen. Eine Flanke von Eric Smith landete dann aber genau bei Saad, der eiskalt zur Führung traf. Hartel per Traumtor und Eggestein sorgten für noch mehr Ruhe.

Borussia Mönchengladbach – VfL Wolfsburg 1:0 (0:0) n. V.

Borussia Mönchengladbach hat mit einem hart erkämpften Einzug ins Pokal-Viertelfinale die Krise beim VfL Wolfsburg und Trainer Niko Kovac noch einmal verschärft. Während die Fohlen durch das 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung als erster Erstligist die Runde der letzten Acht erreichten, schrillen bei den Wölfen die Alarmglocken. Die siebte Auswärtsniederlage in Folge bringt auch Kovac in Erklärungsnot.

Joker Manu Koné (120.) sorgte in einer äußert schwachen Partie für den fünften Heimsieg in Folge der personell arg gebeutelten Borussia. Die Wölfe vergaben drei Tage nach dem bitteren 1:3 beim VfL Bochum in der Schlussphase der regulären Spielzeit gleich zwei Hochkaräter – und wurden anschließend bitter bestraft.

„Ehrlich gesagt fühle ich keinen Druck“, hatte Kovac vor dem Anstoß gesagt. Ein Selbstbewusstsein, das auch seine Elf zu Beginn an den Tag legte. Anders als beim 0:4 in der Liga nur 25 Tage zuvor trat Wolfsburg durchaus mit Leidenschaft auf. Spielerisch mangelte es aber beiden Mannschaften an Ideen, die 39.827 Zuschauer im nasskalten Borussia-Park kamen kaum auf ihre Kosten.

Der Neuauflage des Endspiels von 1995 mangelte es vor allem an Kreativität und Präzision. Gladbach kam zwar langsam besser in die Partie, allen voran Alassane Plea überzeugte als emsiger Ballverteiler. Gefährlich wurde es aber auf beiden Seiten nicht wirklich, stattdessen bestimmten Fehlpässe und Unterbrechungen das Geschehen.

Positiv einzig: Auf beiden Seiten stand die zuletzt nicht immer sichere Abwehr. Das galt für Borussias Dreierkette, in der der erst 18 Jahre alte Fabio Chiarodia sein Startelf-Debüt gab, ebenso wie für die Wölfe-Defensive um den aufmerksamen Moritz Jenz.

Die zweite Halbzeit brachte zumindest gleich einen Aufreger: Chiarodia beförderte den Ball aus einem Meter über das Tor, Plea stand aber zuvor im Abseits (49.). Die Wölfe, die in der zweiten Runde Titelverteidiger RB Leipzig ausgeschaltet hatten, zogen sich nun weit zurück und lauerten auf Konter.

Die Fehlerquote blieb auf beiden Seiten hoch, Wolfsburg kam aber nochmal auf. Tiago Tomas (86.) stand bei seinem Treffer knapp abseits. Gladbachs Torwart Moritz Nicolas rettete stark gegen Jonas Wind (90.), der in der Nachspielzeit knapp am Tor vorbeischoss. In der Verlängerung waren die Wölfe abermals am Drücker. Joakim Maehle (108.) vergab die nächste Großchance.

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