Samstag, 30.November 2024 | 11:42

Fehlende Genehmigung: Till Lindemann muss Konzert in Kassel absagen

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Aktuell reist Rammstein-Sänger Till Lindemann im Rahmen einer Solo-Tour durch die Lande. Dies hätte ihn am Samstag auch zu einem Auftritt in der Eissporthalle von Kassel bringen sollen. Doch daraus wird nichts: Das geplante Konzert musste abgesagt werden, wie der Veranstalter, die MM Konzerte GmbH, mitteilt.

„Lindemann kommt nicht nach Kassel“, heißt es auf der Homepage des Veranstalters. Man bedauere, bekannt geben zu müssen, „dass das für den 18. November geplante Till-Lindemann-Konzert in der Nordhessen Arena Kassel kurzfristig abgesagt wurde“. Grund für die Entscheidung seien fehlende Genehmigungen der Stadt Kassel.

Die Genehmigung sei am 10. Oktober samt Einrichtungsplan beantragt worden, erklärt der Veranstalter. Der Antrag sei jedoch offenbar erst Anfang November bearbeitet worden. Nach einer entsprechenden Aufforderung durch die Behörden seien weitere Unterlagen am letzten Dienstag vorgelegt worden. Dazu gehörten laut MM Konzerte auch „Auflagen, die gar nicht vom Veranstalter zu erfüllen waren, sondern sich auf bauliche Gegebenheiten der Nordhessen Arena bezogen“.

Dennoch habe man am Dienstag alle Unterlagen vorlegen können, um die Anforderungen der Stadt zu erfüllen. Bei der Verwaltung habe man sich aber außerstande gesehen, „die Unterlagen noch vor Veranstaltungsbeginn zu prüfen“. Man bedauere „zutiefst diese unglückliche Situation“, so der Veranstalter. Ticketinhaber werden gebeten, die bereits erworbenen Eintrittskarten an den Vorverkaufsstellen zurückzugeben, wo ihnen die Kosten erstattet würden.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung bemängelte die Stadt insbesondere einen unzureichenden Brandschutz bei der geplanten Veranstaltung. Lindemann-Fans mutmaßen inzwischen jedoch, dies sei nur vorgeschoben, um die Show des umstrittenen Sängers in Kassel zu unterbinden, zumal in der Halle regelmäßig auch Spiele des Eishockey-Zweitligisten Kassel Huskies ausgetragen werden.

MM Konzerte wollte diese Spekulation laut „Bild“-Zeitung nicht kommentieren. Ein Sprecher der Stadt habe auf Anfrage dagegen mitgeteilt: „Für das Regelgeschäft, also Sportveranstaltungen, bei denen sich die Zuschauer auf der Tribüne aufhalten und wenige Menschen auf dem Feld, besteht eine Genehmigung. Wird ein Gebäude anders als bisher genehmigt bespielt, wird eine Baugenehmigung benötigt.“ Dass Proteste von Lindemann-Kritikern am Rande des Konzerts erwartet wurden, habe für die Entscheidung keine Rolle gespielt: „Entscheidend war und ist die Frage der Genehmigungsfähigkeit nach Recht und Gesetz. Der Stadt liegt aktuell kein genehmigungsfähiger Antrag vor mit allen erforderlichen Unterlagen“, so der Sprecher.

Im Sommer hatten Vorwürfe von weiblichen Fans gegen Lindemann für Aufsehen gesorgt. Der Sänger hatte alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Ende August stellte die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann ein. Dieses war laut einer Pressemitteilung „aufgrund von Anzeigen Dritter in Zusammenhang mit Presseberichterstattung eingeleitet worden. Die in Presseberichten wiedergegebenen Angaben von Zeuginnen und Zeugen hätten sich aber „durch die Ermittlungen nicht bestätigt“.

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