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Auslastung steigt um 18 Prozent: Deutschlandticket füllt Regio-Züge der Bahn

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Das Deutschlandticket hat der Deutschen Bahn einen deutlichen Zuwachs im Regionalverkehr beschert.

„Seit der Einführung des Deutschlandtickets haben wir konstant mehr Fahrgäste in unseren Zügen, von Mai bis jetzt waren es 18 Prozent mehr“, sagte die für den Regionalverkehr zuständige DB-Vorständin Evelyn Palla den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

„Mehr als 50 Prozent der Fahrgäste von DB Regio sind Deutschlandkartenbesitzer“, sagte Palla. Damit sei das Deutschlandticket „ein wirklich großer Erfolg“. Öffentlicher Nahverkehr werde durch die bundesweite 49-Euro-Fahrkarte für Bus und Bahn leistbar und einfach. Fahrgäste könnten in jeden Regionalzug, S- und U-Bahn oder jeden Bus einsteigen. „Das hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Es ist eine Revolution im ÖPNV“, sagte Palla.

Am Montag hatten sich die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf eine Fortführung des Tickets im Jahr 2024 geeinigt. Die Verkehrsminister der Länder beraten nun über eine dauerhafte Finanzierung. Dabei steht auch eine mögliche Preiserhöhung ab Mai 2024 zur Diskussion. Palla lobte die Beschlüsse. „Die ständigen Diskussionen über eine Fortführung sind schädlich für den ÖPNV. Für Verbraucher ist Planbarkeit extrem wichtig“, sagte die Managerin. „Ob der Preis am Ende erhöht wird, entscheiden Bund und Länder, nicht die Deutsche Bahn.“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte die Länder aufgefordert, die steigenden Kosten durch Sparmaßnahmen bei der Bürokratie aufzufangen. In Deutschland gibt es mehr als 60 Verkehrsverbünde. In manchen Regionen hat diese Zersplitterung in der Vergangenheit zu komplizierten Tarifstrukturen geführt, die durch das Deutschlandticket eigentlich Geschichte sind. Der FDP-Politiker Wissing plädiert dafür, die Zahl der Verkehrsverbünde zu reduzieren, um so zu effizienteren Strukturen zu kommen und Geld für Verwaltungsaufgaben einzusparen. Die Länder fordern dagegen, dass der Bund sich bei den Mehrkosten beteiligt.

Verkehrsforscher sehen die Debatte über Preiserhöhungen angesichts des Erfolgs des Deutschlandtickets kritisch. „Nach unseren Berechnungen nutzen rund 10 Millionen Menschen derzeit das Deutschlandticket. Sollte der Preis auf 59 Euro steigen, blieben vielleicht noch sechs bis sieben Millionen“, sagte Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin am Mittwoch. „Das Ticket müsste eigentlich 29 Euro kosten, dann hätte man viel mehr Menschen in den Zügen.“ Eigentlich sei das Ticket bereits jetzt zu teuer, sagte Knie und forderte die Länder zu Reformen ihrer Verbünde auf.

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