Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung plant, einen Auftrag zum Bau von zehn Flusskreuzfahrtschiffen auf der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde mit einer Millionen-Bürgschaft abzusichern. Über diese Absicht habe man das Kabinett am Dienstag in Schwerin informiert und dafür auch grünes Licht erhalten, teilten Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Finanzminister Heiko Geue (beide SPD) mit.
Das Gesamtvolumen für die zehn neuen Schiffe des Auftraggebers Viking Cruises liege bei 100 Millionen Euro. Davon will das Land zur Baufinanzierung eine Bürgerschaft von 80 Millionen Euro stellen, den Rest soll die Bank übernehmen. Auch mit dem Bund sei man noch im Gespräch, so Meyer. Bis Ende des Jahres solle alles in „trockenen Tüchern“ sein.
Im Vordergrund der Entscheidung stehe die Absicht der Fachkräftesicherung, bis an dem Standort Warnemünde der Bau von Konverterplattformen anlaufe. Beide Minister betonten, dass es sich bei den Plänen nicht um einen Wiedereinstieg in die Finanzierung von Kreuzfahrtschiffbau handle.
Als nächstes werde sich nun der Finanzausschuss des Schweriner Landtages am 23. November mit dem Thema befassen. Die Bürgschaft soll im Doppelhaushalt 2024/2025 eingeplant werden. Das Risiko für die Bürgschaft werde als gering eingeschätzt, da Viking Cruises eine der renommiertesten Reedereien auf dem Feld der Flusskreuzfahrtschiffe sei.
Mit dem Auftrag würden bei der zur Meyer Gruppe (Papenburg/Niedersachsen) gehörende Neptun Werft auf Jahre hinaus Arbeitsplätze gesichert. Auf der Werft laufen derzeit auch die Arbeiten für das erste von zwei neuen Tankschiffen für die Deutsche Marine. Die rund 450 Mitarbeiter zählende Neptun Werft ist nach eigenen Angaben gut ausgelastet.
An dem Standort werden auch das Forschungsschiff Meteor IV für das Bundesministerium für Forschung und Bildung sowie Maschinenraummodule für die Kreuzfahrtschiffe der beiden Meyer-Werftstandorte in Papenburg und im finnischen Turku gebaut.
Zudem laufen die Planungen zum Einstieg in den Bau von Konverterplattformen für die Offshore-Industrie auf einem Teil der Marinearsenal-Werft in Warnemünde. Dafür gibt es nach Angaben Meyers bereits die entsprechenden Eckpunkte.