Mittwoch, 27.November 2024 | 01:31

Hamburger Flughafen wegen bewaffneter Geiselnahme gesperrt

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Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände gesperrt und vollständig geräumt worden.

Ein Bewaffneter habe mit seinem Fahrzeug gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen, sagte Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei. Die Polizei stehe derzeit mit dem Mann in Kontakt, er soll sein Kind bei sich haben.

Nach Angaben der Polizei habe der Mann nach dem Eindringen zwei Schüsse in die Luft abgegeben sowie brennende Flaschen, ähnlich einem Molotowcocktail, geworfen. Dabei sei kein Schaden entstanden, die Flughafenfeuerwehr habe die Feuer löschen können.

Wie die Verständigung mit dem mutmaßlich 35-jährigen Mann aktuell stattfindet, sagte Sprecher Gerbert nicht. Demnach werte es die Polizei bis auf Weiteres als positives Zeichen, dass Kontakt hergestellt werden konnte. Ein Polizeipsychologe sei vor Ort und an den Gesprächen beteiligt.
Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Tat ein Sorgerechtsstreit vorangegangen ist. Demnach konnte bestätigt werden, dass sich mit dem Mann auch sein vierjähriges Kind im Auto befindet. Das habe die Mutter bestätigt, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei hatte zunächst zwei Kinder im Auto vermutet, nachdem sich die Mutter wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet hatte.

Das vierjährige Mädchen habe sich nach bisherigen Erkenntnissen bis kurz vor der Tat bei der Kindesmutter in Stade aufgehalten. Man gehe davon aus, dass der Vater der Mutter das Kind „weggenommen“ und möglicherweise unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt habe, sagte eine Sprecherin der Polizei.

Wie die Hamburger Polizei auf X mitteilte, handelt es sich derzeit um eine „statische Geisellage“. Das bedeutet, dass das Geschehen unverändert an einem Ort stattfindet. Die Polizei sah auch keine akute Gefährdung mehr von Dritten. Das Flugzeug auf dem Vorfeld, unter dem der Mann sein Auto abgestellt habe, sei inzwischen geräumt, sagte ein Polizeisprecher. Insofern gebe es keine Gefährdung Unbeteiligter mehr.

Polizeisprecher Gerbert teilte mit, es seien Kräfte der Landes- und der Bundespolizei vor Ort, die sich in der Nähe des Fahrzeugs befänden. Darunter seien auch die Beweis- und Festnahmeeinheiten der Bundespolizei, die „sehr robust ausgestattet“ seien.
Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks ist zudem die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei alarmiert worden. Außerdem soll als Vorsichtsmaßnahme eine Station zur Notfallversorgung möglicher Verletzter eingerichtet worden sein.

Der Flugbetrieb ist wegen der Geiselnahme auf unbestimmte Zeit eingestellt. „Es kommt zu Flugstreichungen und Verzögerungen über den gesamten Tag“, teilte der Flughafen am Sonntagmorgen mit. Die Polizei bitte, vorerst nicht zum Flughafen anzureisen.

Bereits am Samstagabend waren insgesamt 27 Starts und Landungen von der Sperrung betroffen, sagte eine Sprecherin. Viele der ankommenden Flüge seien nach Hannover umgeleitet worden. Die Passagiere aus den evakuierten Maschinen wurden in ein nahe gelegenes Hotel gebracht. Insgesamt 3.200 Passagiere seien betroffen.

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