Mittwoch, 27.November 2024 | 17:58

Klares Statement vom Präsidenten: Union säuft wieder ab, Fans feiern Coach Fischer

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Urs Fischer stapfte mit versteinerter Miene die Stufen hinab in Richtung Kabine, nach der zwölften Pleite in Folge hatte der Trainer von Union Berlin keine Lust auf den Gang in die Kurve. Dabei gab es von den treuen Fans auf der Waldseite auch nach dem bitteren 0:3 (0:2) gegen Eintracht Frankfurt und dem Absturz auf Rang 16 lautstarke Rückendeckung. Statt Pfiffen waren Gesänge zu hören – auch für Fischer.

Auch die Mannschaft stellte sich hinter ihren Coach. „Der Trainer tut alles dafür, dass wir da raus kommen. Er gibt alles, er tut alles, er redet viel mit uns. Mehr kann er nicht machen“, sagte Kapitän Christopher Trimmel, der angesichts der Tabellensituation kein Blatt vor den Mund nahm: „Wir versuchen seit Wochen, den Abstiegskampf in die Mannschaft zu bekommen. Es ist schwierig, von Abstiegskampf zu sprechen, aber wir müssen es einfach.“

Trotz aller Rückendeckung steht aber auch fest, dass der Druck auf Klub und Coach steigt. Omar Marmoush (2./14.) mit seinen Saisontoren fünf und sechs sowie Nacho Ferri (82.) stürzten die schwer angeschlagenen Köpenicker tiefer in die Krise, das Dutzend Pflichtspiel-Niederlagen in Serie ist nun voll. Und die Aufgaben werden nicht leichter, am Mittwoch (18.45 Uhr) droht bei der SSC Neapel das Champions-League-Aus.

Vor dem Spiel hatte Union-Präsident Dirk Zingler seinen Coach Fischer öffentlich gestärkt, was er kurz vor Anpfiff bei Sky wiederholte: „Da wären wir schlecht beraten, wenn wir einen der besten Trainer der Bundesliga nach Hause schicken.“ Als Fischer 30 Minuten vor der Partie zu seinem Interview erschien, feierten ihn auch die Union-Fans mit Sprechchören, die jener mit einem Lächeln beklatschte. „Das ist nicht selbstverständlich. Das sieht man, was für Fans wir haben. Aber jetzt müssen wir denen mal was zurückgeben“, sagte Trimmel.

Denn den Solidaritätsbekundungen folgte ein verheerender Fehlstart. Noch bevor Union erstmals gefährlich werden konnte, bekamen die Berliner eine Freistoß-Flanke von Fares Chaibi nicht richtig geklärt. Im Getümmel traf Marmoush flach von der Strafraumgrenze. Fischer versuchte es im Vergleich zur 0:1-Niederlage im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart wieder mit einer Dreierkette, Leonardo Bonucci, Robin Gosens und der zuletzt suspendierte David Fofana rückten in die Startelf.

Mit einem langen Ball von Frankfurts Tuta auf Hugo Larsson ließ sich die Union-Verteidigung leicht aushebeln und der Schwede legte von rechts nach innen auf Marmoush, der nur noch einschieben musste. Und offensiv? Der Dreiersturm aus Benedict Hollerbach, Sheraldo Becker und Fofana mühte sich seine Schnelligkeit auf den Platz zu bringen, wobei die letzte Genauigkeit fehlte.

Erst scheiterte Fofana (18.) völlig frei mit einem Schuss, der eher an eine Rückgabe erinnerte, am nach Rückenschmerzen zurückgekehrten Eintracht-Torwart Kevin Trapp, eine Minute später köpfte der Ivorer eine Flanke von Union-Kapitän Christopher Trimmel an die Latte. Den Gastgebern fielen bis zur Pause außer einiger Flanken kaum spielerische Lösungen ein. Folgerichtig, dass Trimmel (41.) Trapp per Fernschuss prüfte.

Nach einem lauen Beginn der zweiten Hälfte brachte Fischer Nationalstürmer Kevin Behrens für Hollerbach, wodurch Union prompt zwingender wurde. Nur knapp setzte Behrens (57.) eine Hereingabe Beckers am Tor vorbei, ehe Trapp nur zwei Minuten danach einen strammen Flachschuss von Fofana stark um den Pfosten lenkte. Auch ein Behrens-Kopfball (68.) nach Flanke von Aissa Laidouni ging lediglich um einige Meter links daneben. Der acht Minuten zuvor eingewechselte Ferri machte dann alles klar.

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