Mittwoch, 27.November 2024 | 16:54

Mainzer Krise immer schlimmer: Coach Svensson wirft nach Pokal-Debakel hin

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Der FSV Mainz 05 erlebt die größte sportliche Krise seit Jahren und braucht mittendrin einen neuen Trainer.

Nach dem ganz schwachen Auftritt im DFB-Pokal (0:3 bei Hertha BSC) am Mittwochabend und bislang noch keinem Sieg aus neun Bundesliga-Spielen wirft der Däne Bo Svensson hin. Bereits nach der Pleite im Olympiastadion hatte sich das Aus angekündigt. Als die unausweichliche Frage nach seiner Zukunft kam, antwortete er: „Das entscheiden sowieso andere“. Svensson kam seiner möglichen Entlassung nun mit dem Rücktritt zuvor.

Svensson habe sich „nach einem langen Gespräch mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt am Donnerstag gemeinsam mit diesen zu diesem Schritt entschieden“, heißt es in einem Statement des Klubs. Der Däne zog damit die Konsequenzen aus dem schlechtesten Saisonstart der Klub-Geschichte. Beim nächsten Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig betreut U23-Trainer Jan Siewert die Mannschaft. Der 41-Jährige war von Januar 2019 bis August 2019 einigermaßen glück- und erfolgloser Teammanager von Huddersfield Town in Englands zweiter Liga, zuvor trainierte er Borussia Dortmunds U23. „Mainz 05 verdankt Bo sehr viel, vor allem, dass wir überhaupt noch in der Bundesliga spielen“, sagte Heidel.

Svensson selbst hatte vor dem Hertha-Spiel einen Rücktritt noch ausgeschlossen. Das Debakel in der Hauptstadt ließ den emotionalen Dänen offenbar umdenken. Noch vor wenigen Tagen hatte die Vereinsführung Svensson öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Der Däne habe die „100-prozentige Rückendeckung“, hatte Schmidt nach dem 2:2 beim VfL Bochum betont. Doch intern soll es zwischen Coach und Verein nicht so harmonisch zugegangen sein. Svenssons Vertrag läuft zum Saisonende aus, dass der Däne in Sachen Verlängerung zögerlich agierte, warf Fragen in Sachen „Commitment“ auf. So aber bleibt dem Klub nun eine hohe Abfindung erspart.

Die sportliche Lage ist höchst besorgniserregend: Die Mainzer warten saisonübergreifend seit 14 Partien auf einen Sieg in der Bundesliga. Den einzigen Erfolg in der aktuellen Spielzeit gab es beim mageren 1:0 bei der SV Elversberg in der ersten Pokalrunde. Dabei hatte Svensson einen erfolgreichen Start bei den Rheinhessen, für die er auch als Spieler sieben Jahre aktiv gewesen war, hingelegt. Im Januar 2021 hatte er die Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz übernommen und das Team mit der besten Rückrunde der Klubgeschichte sensationell zum Klassenerhalt geführt. Die beiden folgenden Spielzeiten beendete Mainz ungefährdet auf den Plätzen acht und neun, derzeit steckt das Schlusslicht wieder mitten im Abstiegskampf.

Und als wäre das alles nicht schon genug, sorgt abseits des Platzes weiterhin der Fall Anwar El Ghazi für Unruhe. Eigentlich hatte der 28-Jährige nach seinem ersten, israelfeindlichen Post laut Verein Reue gezeigt. Wenige Stunden vor Anpfiff distanzierte sich der zwischenzeitlich suspendierte und am Montag noch begnadigte Stürmer jedoch vom Inhalt der Mainzer Pressemitteilung – und bezichtigte den Klub indirekt der Lüge.

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