Dienstag, 26.November 2024 | 03:27

BUND: Auf Kreisebene mehr Alleebäume pflanzen – Alleentag MV

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Die Umweltschutzorganisation BUND hat für Mecklenburg-Vorpommern eine gemischte Bilanz beim Schutz der rund 4300 Alleen-Kilometer gezogen.

Auf Bundes- und Landesstraßen liege man inzwischen tatsächlich bei einem Verhältnis von etwa „1:1“, was Fällungen und Ersatzpflanzungen betreffe, sagte die Referentin für Baum- und Alleenschutz beim BUND, Katharina Dujesiefken, der Deutschen Presse-Agentur. Im untergeordneten Kreis- und Gemeindestraßennetz ergebe sich aber ein ganz anders Bild.

Bei den sechs Landkreisen habe sich in den vergangenen zehn Jahren ein Defizit von 6600 Bäumen aufgebaut. „Allerdings muss man da sehr stark differenzieren, weil der Landkreis Rostock ein Plus an Pflanzungen hat und der Kreis Vorpommern-Greifswald ein Minus von 4250 Bäumen. Diese 6600 gehen also zu einem großen Teil auf einen einzigen Landkreis zurück.“

Allerdings sei auch im Kreis Vorpommern-Greifswald, der das Nachpflanzen über viele Jahre vernachlässigt habe, ein Umdenken erfolgt. Dort habe man etwa zum dritten Mal schon am 3. Oktober beim „Einheitsbuddeln“ mitgemacht und 33 neue Ahorn-Bäume an der Straße gepflanzt. Der Kreis verzeichne jedes Jahr aus Gründen der Verkehrssicherheit und wegen Sturms Verluste von 400 bis 500 Bäumen. Neu gepflanzt würden rund 300 Bäume pro Jahr. „Bei Plus-Minus-Null wäre ich schon sehr glücklich“, so Dujesiefken. Insgesamt nehme es aber Fahrt auf.

Grundsätzlich hätten Alleebäume an Straßen einen schwierigen Standort durch den Eintrag von Salz im Winter und Schwermetallen und Abrieb vom Autoverkehr. Vor allem das Salz mache den Bäumen zu schaffen. „Wenn sehr viel gesalzen wird an Bundes- und Landesstraße beispielsweise, dann sieht man das im Sommer an den Linden durch Chlorosen, diese gelben Ränder. Die Bäume werfen auch schneller Laub ab. Das macht einen echten Schaden am Baum. Das ist ohne Frage.“

Der BUND plädiere deshalb für einen vernünftigen und angepassten Winterdienst an Alleen, bei dem gegebenenfalls nur auf höher gelegenen, unübersichtlichen Kreuzungen oder an Straßenanstiegen Salz gestreut werde und man ansonsten nur Schnee schiebe. „Bei Blitzeis geht das natürlich nicht, das ist uns auch klar.“ Mit den Alleen befasst sich am 1. November auch der 18. Alleentag MV 2023 in Güstrow. Die 150 Teilnehmer beschäftigen sich bei der ausgebuchten Veranstaltung mit dem Thema „Grüne Infrastruktur in der Stadt“.

„Ein Paradigmenwechsel ist nötig: Städte benötigen weniger Beton, dafür mehr Bäume und andere Pflanzen. Die Versiegelung des Bodens muss nicht nur gestoppt, sie sollte an vielen Orten auch rückgängig gemacht werden. So kann auch Regenwasser besser abfließen, kommt dem Stadtgrün zugute und Überschwemmungen werden verhindert“, heißt es in der Vorankündigung des Alleentages.

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