Freitag, 20.September 2024 | 18:38

Alarmstufe Rot: Führungskräfte fordern Sicherheit für die stationäre Gesundheitsversorgung

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„Ohne einen Inflationsausgleich für die Kliniken ist die flächendeckende stationäre Versorgung der Bevölkerung im höchsten Grade gefährdet.

Viele Kliniken haben bundesweit bereits Insolvenz angemeldet, auch Mecklenburg-Vorpommern ist betroffen.“ sagt Jana Breitsprecher, Landesvorsitzende des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) gleich zum Auftakt der 30. Jahrestagung der Klinikführungskräfte in Rostock.

Während in anderen Branchen die Kostensteigerungen der letzten Monate auf die Preise umgelegt werden können, sind diese im Gesundheitsbereich staatlich reguliert. Galt der Sektor in Bezug auf den Bestand der vorhandenen Kliniken früher als relativ stabil, ist nun durch die aktuelle wirtschaftliche Lage und die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplante Krankenhausreform für viele Einrichtungen eine existenzgefährdende Situation entstanden. Das bedeutet, dass die während der Pandemie gewährten Finanzhilfen aufgebraucht sind und die Banken zunehmend nicht bereit sind, notwendige Kredite bereitzustellen.

Wie es aktuell und zukünftig mit der stationären Versorgung weitergehen soll, steht im Mittelpunkt der Tagung. Hier erwarten die Führungskräfte insbesondere von der Landesregierung Unterstützung. Die zuständige Ministerin Stefanie Drese ist als Gast auf der Tagung und vertritt gleichzeitig die ostdeutschen Bundesländer in der Reform-Arbeitsgruppe von Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Während sich in Ballungszentren, wie Hamburg oder Berlin, die nächste Klinik häufig eine S-Bahn-Station entfernt befindet, ist das in Mecklenburg-Vorpommern nicht der Fall. Wir haben auf die Fläche bezogen die wenigsten Einrichtungen im Vergleich zu allen anderen Bundesländern in Deutschland. Hinzu kommt, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung bei uns weiter steigt und dadurch die Behandlungshäufigkeit zunimmt.

Mit dem öffentlichen Nahverkehr sind in den ländlichen Gebieten die Einrichtungen schlecht oder gar nicht zu erreichen. Es macht sich schon jetzt bemerkbar, dass bereits zeitweise oder dauerhafte Schließungen von medizinischen Bereichen, wie Kreissäle und Kinderabteilungen, gravierende Nachteile in unserer stationären Gesundheitsversorgung zur Folge haben. Was bei der Planung völlig vernachlässigt wird, ist, dass sich die Bevölkerung gerade in den Urlaubsmonaten in vielen Regionen unseres Landes mehr als verdoppelt.

Dieser Fakt muss bei der Frage, wo künftig Behandlungskapazitäten zur Verfügung stehen, unbedingt auch berücksichtigt werden.

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