In Brüssel tötet ein Attentäter zwei Schweden. Sie sind vermutlich wegen des Fußballspiels gegen Belgien in der Stadt. Zur Halbzeit erfahren die Spieler von der Tat und beschließen, die Partie nicht fortzusetzen.
Nach den tödlichen Schüssen in der belgischen Hauptstadt Brüssel ist das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden abgebrochen worden. Wie belgische Medien berichten, wollten die schwedischen Spieler nicht mehr zu zweiten Halbzeit antreten. Die belgische Mannschaft stimmte zu.
In der Stadt hatte eineinhalb Stunden vor Anpfiff ein Mann um sich geschossen und nach bisherigen Erkenntnissen zwei Menschen getötet. Bei den beiden Opfern handelt es sich um Schweden – vermutlich um Fußball-Fans. Der Schütze ist auf der Flucht.
Die schwedischen Anhänger wurden nach dem Spielabbruch gebeten, aus Sicherheitsgründen noch im Stadion zu bleiben. Der schwedische Fußballverband rief die Fans über den Nachrichtendienst X dazu auf, den Anweisungen der Behörden zu folgen. In schwedischen Medien wird der Sicherheitschef des Teams, Martin Fredman, zitiert, wonach die belgischen Behörden nicht wollen, dass Schweden in die Stadt gehen. Derzeit sei man in der Arena sicher.
Rund 20 Minuten, nachdem das Spiel zur zweiten Hälfte hätte angepfiffen werden sollen, wurde über die Stadionlautsprecher der Spielabbruch bekannt gegeben. Auf den Tribünen sah mal zahlreiche schwedische Fans telefonieren oder sich mit bedrückten Gesichtern unterhalten. Die Mannschaft und die Anhänger mussten laut SVT aus Sicherheitsgründen im Stadion bleiben, weil der mutmaßliche Täter noch nicht gefasst war.
Der Präsident des schwedischen Fußballverbandes, Fredrik Reinfeldt, hat die tödlichen Schüsse auf zwei Schweden am Montagabend in Brüssel einen Angriff auf den Fußball genannt. Dem schwedischen Fernsehsender SVT sagte er: „Mit schwerem Herzen müssen wir feststellen, dass der Fußball, den wir lieben, in Brüssel von einem schweren Anschlag heimgesucht wurde.“ Reinfeldt, der von 2006 bis 2014 Ministerpräsident von Schweden war, sagte weiter, die Wahrnehmung terroristischer Bedrohung in seinem Heimatland sei gestiegen.
Zum Zeitpunkt des Abpfiffs stand es 1:1. Viktor Gyökeres hatte Schweden in der 17. Minute in Führung gebracht. Romelu Lukaku hatte nach 31. Minuten ausgeglichen.