Mittwoch, 27.November 2024 | 13:36

Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags mit Tschornomorsk

Share

Am vergangenen Freitag (13.10.23) wurde der Städtepartnerschaftsvertrag zwischen der Stadt Tschornomorsk in der Ukraine und der Hansestadt Wismar im Kulturhaus von Tschornomorsk von Bürgermeister Vasyl Huliaiev (Tschornomorsk) und Bürgermeister Thomas Beyer (Wismar) feierlich unterzeichnet.

Teilnehmer der Delegation aus Wismar waren neben Thomas Beyer die Bürgerschaftsmitglieder Ronny Ortland und Frieder Weinhold sowie Andreas Nielsen, Mitarbeiter für Städtepartnerschaften der Stadtverwaltung. Zur feierlichen Zeremonie gehörte ein Kulturprogramm der Gastgeberinnen und Gastgebern, unter anderem mit Tänzen in bunten Trachten, Gesang, Instrumentalstücken und der Übergabe eines Stilllebens.

Thomas Beyer, Ronny Ortland und Andreas Nielsen waren am 12. Oktober über Hamburg, Warschau (Polen) und Kischinau (Republik Moldau) gereist. Dort trafen sie auf Frieder Weinhold, der aus Wismars albanischer Partnerstadt Pogradec gekommen war. Auf dem Landweg ging es dann in das etwa 200 Kilometer entfernte Tschornomorsk in der Region Odessa.

Tschornomorsk hatte außer der feierlichen Unterzeichnungszeremonie ein umfangreiches Besichtigungsprogramm vorbereitet. Das ganz normal erscheinende Alltagsleben in der Stadt täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass sich die Ukraine im Krieg befindet. Russland hat auch Tschornomorsk schon mit Raketen angegriffen.

Besichtigt wurde beispielsweise eine Schule mit neu eingerichteten Luftschutzräumen. Auch machten die vielen an Gebäuden angebrachten Hinweise auf Luftschutzräume deutlich, dass sich das Land im Krieg befindet, auch wenn Tschornomorsk selbst – als bedeutender Schwarzmeerhafen – nur seltener angegriffen wurde und Schäden nur vereinzelt sichtbar sind. Allerdings wurde den Gästen aus Wismar berichtet, dass es in Tschornomorsk häufig Luftalarm gibt.

Auf dem Besuchsprogramm standen auch die Feuerwehr und ein Museum, in dem fast alle Kunstgegenstände wegen des Krieges aus Sicherheitsgründen verpackt worden waren. Ein Bad im Schwarzen Meer kam – bei bestem Wetter – weder für die einheimische Bevölkerung, noch für die Gäste aus Mecklenburg infrage, da die Strände wegen des Krieges gesperrt sind. So blieb es bei einem Gang an die Uferpromenade.

Besucht wurde auch eine ehemals deutsche, jetzt orthodoxe Kirche in der heute zu Tschornomorsk gehörenden, einst deutschen Siedlung Großliebental. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts waren in der Region zahlreiche Deutsche angesiedelt worden und hatten bis zur Zwangsaussiedlung um 1940 überwiegend Landwirtschaft und Weinbau betrieben. Der Besuch eines ehemals deutschen Weinkellers auf dem Gelände eines heute ukrainischen Weinbaubetriebes gehörte – mit Weinverkostung – ebenfalls zum Besuchsprogramm. Es ist der ausdrückliche Wunsch der Stadt Tschornomorsk, die Erinnerung an die deutsche Besiedlung der Region und das architektonische Erbe aus dieser Zeit in der Stadt zu beleben.

„Es war ein bewegender Besuch“, sagte Bürgermeister Beyer. „Unsere ukrainischen Partner haben es sehr wertgeschätzt, dass wir zu ihnen gekommen sind. Wir konnten eine großartige Gastfreundschaft erleben, haben viel gesehen, ganz viele Gespräche geführt und viel gehört. Wir merkten natürlich, wie sehr auch diese Stadt vom furchtbaren Krieg, den Russland gegen die Ukraine angezettelt hat, geprägt ist, zum Beispiel, als wir hörten, dass in mehreren Schulen neue Luftschutzkeller gebaut worden sind.“ Weiter sagte Thomas Beyer: „Ich bin sehr froh, dass wir diese Partnerschaft begründet haben. Und ich glaube, wir werden uns noch oft sehen mit unseren Freunden aus Tschornomorsk.“

Foto: Pressestelle der Hansestadt Wismar/Andreas Nielsen

Folge uns...

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.