Mit einer Pilgerwanderung von Waren an der Müritz nach Schwerin haben Hospiz-Mitarbeiterinnen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf den Welthospiztag an diesem Samstag aufmerksam gemacht. Auf ihren 111 Kilometer langen Weg hatten die drei Frauen aus dem Hospiz Müritzpark ein selbstgenähtes Stoffherz mitgenommen. Bei ihrer Ankunft am Schweriner Schloss übergaben sie das für Liebe und Zuwendung stehende Symbol an Sozialministerin Stefanie Drese (SPD).
„Viel zu selten wird offen über das Lebensende und damit auch über die wichtige Arbeit der Hospize gesprochen“, sagte Drese. Bei vielen Menschen herrschten falsche Bilder und Ängste vor, die der Realität in den Einrichtungen nicht gerecht würden. „Menschliche Nähe, Einfühlsamkeit und Selbstbestimmtheit sind es, die den Hospizalltag dominieren, und nicht etwa die Angst“, sagte sie. Die Pilgerinnen hätten mit ihrer Reise diese Nachricht durch Mecklenburg-Vorpommern getragen.
Hospizmitarbeiterin Katharina Wennmann-Schröder hatte das Herz genäht und die Pilgertour angeschoben. „Hospizarbeit muss in die Mitte der Gesellschaft rücken und enttabuisiert werden. Sterben und Tod geht uns alle an, es gehört zum Leben“, begründete sie ihre Initiative.
Der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz und Palliativmedizin zufolge gibt es in Mecklenburg-Vorpommern elf stationäre Hospize. Hinzu kommen ambulante Hospizdienste, Angebote der Palliativmedizin sowie spezielle Dienste für sehr schwer erkrankte Kinder und Jugendliche. Der Welthospiztag findet jedes Jahr am zweiten Samstag im Oktober statt und soll über die Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase aufklären.