Nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung für gewerbliche Elektroautos ist die Zahl der neu zugelassenen Batteriefahrzeuge (BEV) im September deutlich zurückgegangen.
31.714 Elektroautos kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Das waren demnach fast 29 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen lag bei rund 14 Prozent – fast 6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im vergangenen August war sogar rund jedes dritte neu zugelassene Auto ein Elektro-PKW. Die Zulassungen von Plug-in-Hybriden sackten noch stärker um 45,7 Prozent ab, während die Hybrid-Zulassungen um 6,9 Prozent stiegen.
Überraschend kommt der Rückgang für Fachleute nicht. „Gewerbetreibende hatten im August geplante Käufe von Elektroautos in großem Stil vorgezogen, um noch von staatlichen Subventionen profitieren zu können“, teilte der Mobilitätsexperte der Beratungsgesellschaft EY, Constantin Gall, mit. „Diese Käufe fehlen nun natürlich.“ Zum 1. September war die staatliche Förderung für gewerbliche Käufe von Elektroautos ausgelaufen.
Eine ähnliche Entwicklung wie im Vorjahr dürfte es aber auch in diesem Jahr wieder geben: Der staatliche Zuschuss für private E-Autokäufer sinkt zum Jahreswechsel erneut. „Es wird zum Jahresende nochmal ein Zwischenhoch geben“, prognostizierte Gall von EY daher. Nächstes Jahr könnte es dann allerdings zu einem „bösen Erwachen kommen, wenn sich die Nachfrage nach Elektroautos auf einem niedrigeren Niveau einpendelt“.
Bei Betrachtung der ersten drei Quartale bleibt in diesem Jahr bislang ein deutliches Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022, bei reinen Elektroautos beträgt der Zuwachs sogar 42 Prozent. „Gleichzeitig gilt: Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 liegt der deutsche PKW-Markt mit minus 22 Prozent aber weiterhin deutlich zurück“, erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA).
Der schwache Absatz bei Elektrofahrzeugen macht sich auch bei der Gesamtentwicklung der Neuzulassungen bemerkbar. Über alle Segmente hinweg wurden im September dem KBA zufolge 224.502 PKW neu zugelassen. Das waren fast genauso viele, wie im September des Vorjahres. In den vergangenen Monaten war die Zahl der Neuzulassungen noch deutlich gestiegen, auch wenn sie vom Vorkrisenniveau weiterhin ein gutes Stück entfernt war.
„Der Markt lebt weiterhin vor allem vom Abbau des hohen Auftragsbestands“, teilte der Präsident des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel, mit. „Daher bereiten uns die anhaltend niedrigen Auftragseingänge zunehmend Sorgen.“