Die Rekordwärme im September hat Modeläden in Deutschland einer Umfrage zufolge das erste Minus-Quartal seit Anfang 2021 eingebrockt.
„Bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein hielt sich das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an Pullovern, langen Hosen und Jacken im September in Grenzen“, teilte das Fachmagazin Textilwirtschaft zu einer Quartalserhebung mit.
In dem für den stationären Modehandel so wichtigen Monat sanken die Modeumsätze um zwölf Prozent. Der September stehe für mehr als ein Zehntel des Jahresumsatzes. Durch den schwachen Monat endete demnach auch das dritte Quartal mit einem Minus von zwei Prozent. In den vergangenen Monaten hatten vor allem die schwache Konsumstimmung infolge des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation die Modenachfrage gebremst. Im September zeigte sich nun der große Einfluss des Wetters auf den Modemarkt.
„Der Klimawandel, sprich die Wetterkapriolen, haben uns jetzt schon sehr beeinflusst“, kommentierte den Angaben zufolge ein Modehändler aus Süddeutschland. Insgesamt kauften die Konsumentinnen und Konsumenten immer näher am Bedarf – also die Bekleidung, die sie direkt anziehen können.
Auch der schwedische Modekonzern H&M hat vor Kurzem mitgeteilt, dass die Herbstsaison wegen des ungewöhnlich warmen Wetters in Europa nur schleppend in Gang komme. So dürfte der September-Umsatz in Lokalwährungen um zehn Prozent unter dem Vorjahr liegen.
Das Temperaturmittel in Deutschland lag im September 2023 mit 17,2 Grad Celsius laut Deutschem Wetterdienst (DWD) über den bisherigen Rekorden aus den Septembermonaten 2006 und 2016 (jeweils 16,9 Grad Celsius). „Die außergewöhnlichen Temperaturen im diesjährigen Rekord-September in Deutschland sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns mitten im Klimawandel befinden“, erklärte jüngst Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD.