Eine Woche nach der Razzia bei mutmaßlichen Führungsfiguren der rechtsextremistischen „Hammerskins Deutschland“ ist unklar, wie gefährlich die in Mecklenburg-Vorpommern gefundenen Waffen waren.
„Die Auswertung und Untersuchung der beschlagnahmten Gegenstände dauern noch an“, teilte das Innenministerium in Schwerin auf Anfrage mit. Offen ist auch, ob gegen die Besitzer der Waffen etwa wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt wird.
Auslöser der Durchsuchungen am Dienstag vergangener Woche war das Verbot der „Hammerskins Deutschland“ sowie seiner regionalen Ableger und der Teilorganisation „Crew 38“ durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gewesen. Rund 700 Beamte hatten Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern des Vereins in Mecklenburg-Vorpommern und neun weiteren Bundesländern durchsucht: Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland. Die Behörden schätzten, dass die konspirativ handelnde Vereinigung bundesweit rund 130 Mitglieder hatte.
In Mecklenburg-Vorpommern waren insgesamt fünf Objekte in Jamel bei Wismar, auf der Insel Usedom sowie in Anklam betroffen. Im Einsatz waren laut Ministerium 135 Beamte, darunter auch der Munitionsbergungsdienst. Gefunden wurden Lang- und Kurzwaffen, Munition, Sprengstoff und eine Granate, bei der zunächst nicht klar war, ob sie noch funktionsfähig ist.
Außerdem hatten die Einsatzkräfte eine Armbrust und mehrere Dolche sowie große Mengen rechtsextremer Devotionalien und eine vierstellige Summe Bargeld beschlagnahmt.