Der DFB hat nach übereinstimmenden Medienberichten einen Nachfolger für den jüngst entlassenen Bundestrainer Hansi Flick gefunden: Der schon früh als möglicher neuer Chef der Fußball-Nationalmannschaft gehandelte Julian Nagelsmann wird das zuletzt von Desaster zu Desaster eilende DFB-Team zumindest bis zur Heim-EM im kommenden Sommer übernehmen. Eine mündliche Einigung sei nach Angaben des „Kicker“ am Dienstag erzielt worden, die offizielle Bestätigung wird nach Angaben des „Kicker“ in den kommenden Tagen erwartet. Vorher müsse Nagelsmann noch seinen Vertrag in München auflösen, dazu müsse der Vorgang noch durch DFB-Gremien bestätigt werden. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte am Vormittag verkündet: „Wir sind in guten Gesprächen.“
Der Trainer, der nach seiner Freistellung im März dieses Jahres noch bis Juli 2026 beim FC Bayern München unter Vertrag steht, würde für das neue Amt offenbar auf viel Geld verzichten. Der neue Bundestrainer werde beim DFB rund 400.000 Euro pro Monat verdienen, heißt es in den Berichten. Beim FC Bayern soll sein Jahresverdienst bei rund sieben Millionen Euro gelegen haben. Der deutsche Rekordmeister hatte früh angekündigt, zugunsten des finanziell klammen DFB auf eine mögliche Ablösesumme für Nagelsmann zu verzichten.
Der DFB hatte sich am 10. September wegen anhaltender Erfolgslosigkeit von Hansi Flick getrennt. Die DFB-Auswahl hatte am Vorabend mit 1:4 gegen Japan und damit das dritte Spiel nacheinander verloren. Beim anschließenden 2:1 (1:0) gegen Vize-Weltmeister Frankreich hatte DFB-Sportdirektor Rudi Völler gemeinsam mit den U19-Trainern Hannes Wolf und Sandro Wagner die Nationalmannschaft betreut. Ein weiteres Engagement hatte Völler kategorisch ausgeschlossen.
Der neue Bundestrainer wird seine Premiere auf der anstehenden USA-Reise des DFB-Teams feiern: Am 14. Oktober trifft die Mannschaft auf die USA (21 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker), vier Tage später spielt die Mannschaft gegen Mexiko. Zum Ausklang eines turbulenten Länderspieljahres wartet am 21. November Österreich mit dem deutschen Trainer Ralf Rangnick.