Die AfD hat einer neuen Umfrage von Infratest Dimap zufolge die regierende SPD in Mecklenburg-Vorpommern weit überholt und liegt nun klar auf Platz eins im Nordosten. Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre, würden 32 Prozent ihr Kreuz bei der AfD machen, wie aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des NDR hervorgeht, die zwischen dem 13. und 16. September durchgeführt wurde.
Die Partei, die in Teilen als rechtsextrem gilt, würde laut der am Dienstag veröffentlichten Umfrage damit ihr Ergebnis der Landtagswahl vom September 2021 fast verdoppeln. Sie kam vor zwei Jahren auf 16,7 Prozent. Fast umgekehrt sieht es bei den Sozialdemokraten aus. Die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erreicht nur noch 23 Prozent – das sind gut 16 Punkte weniger als bei der Wahl 2021.
„Das ist ein politisches Erdbeben in MV. Frau Schwesig rennen die Leute weg und die AfD ist mit Abstand stärkste Kraft,“ jubelte der AfD-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm. „Die Bürger haben die Nase gestrichen voll von der Schwesig-Regierung, die insbesondere das drängende Migrationsproblem nicht im Geringsten angeht.“
Die CDU erreicht laut der Umfrage demnach 18 Prozent – fast 5 Prozentpunkte mehr als bei der Landtagswahl. Die Linkspartei fällt der Umfrage zufolge auf 8 Prozent zurück. Bei der Wahl 2021 hatte Die Linke noch knapp 10 Prozent geholt. Die oppositionellen Grünen erreichen ebenfalls 8 Prozent, die FDP würde nur noch 3 Prozent holen.
Der CDU-Landesvorsitzende Franz-Robert Liskow sagte zu der Umfrage: „Die rot-rot Landesregierung ist die unbeliebteste in Deutschland.“ Auch er schob es auf die Migrationspolitik der Regierung. Die Werte der CDU seien stabil, könnten aber höher sein, sagte er.
Eine andere Umfrage hatte die AfD bereits Anfang Juli vor der SPD gesehen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Tageszeitung „Nordkurier“ von Anfang Juli käme die AfD auf 29 Prozent und damit auf ein neues Hoch in MV. Die SPD erreicht damals demnach 27 Prozent. Für diese Umfrage wurden 1000 Menschen über 18 Jahre teils telefonisch, teils online im Zeitraum vom 26. Juni bis 3. Juli befragt.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Infratest dimap gibt eine statistische Fehlertoleranz von zwei Prozentpunkten bei einem Anteilswert von 10 Prozent und drei Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. In Mecklenburg-Vorpommern wird voraussichtlich im Herbst 2026 ein neuer Landtag gewählt.