Drei Tage nach dem grausamen Tod des sechsjährigen Jungen in Pragsdorf im Osten Mecklenburgs sind die Ermittler weiter auf der Suche nach dem Täter. „Es gibt noch nichts Neues, wir überprüfen immer noch die Hinweise, die aufgegeben wurden“, sagt eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Sollten sich dabei weitere Hinweise ergeben, würden die natürlich auch überprüft. Auch am Sonntag waren mehrere Beamte für die Auswertungen in dem Fall im Einsatz.
Der Sechsjährige war am Donnerstagabend mit schwersten Stichverletzungen in einem Gebüsch an einem See im Dorf gefunden worden. Die Eltern hatten ihn als vermisst gemeldet, als er am Nachmittag nicht wie gewohnt vom Spielen zurückgekommen war. Sie hatten anfangs selbst ohne Erfolg gesucht. Die Familie wohnt der Polizeisprecherin zufolge nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt.
Die Obduktion ergab, dass der Sechsjährige erstochen wurde – mit einem bislang noch unbekannten Stichwerkzeug. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags. Kriminaltechniker untersuchen die Kleidung des Jungen und ein Messer, das am Freitag in einem Gestrüpp in dem Dorf gefunden worden war. Auch weitere im Bereich des Fundorts aufgesammelte Spuren werden daraufhin überprüft, ob sie Teil des Falls sein könnten – indem sie auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren wie Blut und Speichel kontrolliert werden.
Der tote Sechsjährige war bekleidet, als er von zwei Feuerwehrleuten gefunden wurde. „Es gibt keinen Anhaltspunkt dahingehend, dass ein sexuelles Motiv dahintersteht“, sagte die Polizeisprecherin. Zum genauen Todeszeitpunkt konnte die Sprecherin zunächst nichts sagen.
Einer Sonderkommission sei für den Fall bislang nicht gegründet worden. Das Fachkommissariat für Leben und Gesundheit arbeitet mit einer Vielzahl von Ermittlern daran, den Tod des Kindes aufzuklären.