Kurz nach der großangelegten Invasion Russlands in der Ukraine schießen die Spritpreise in Deutschland durch die Decke. In den vergangenen Monaten normalisiert sich die Lage. Doch nun legt der Preis für Diesel deutlich zu. Der ADAC hält den starken Anstieg für nicht nachvollziehbar.
Nach einem kräftigen Preissprung ist Diesel nur noch 5,1 Cent billiger als Superbenzin der Sorte E10. Beide Kraftstoffe haben sich zuletzt verteuert, wie der ADAC mitteilte. Diesel legte binnen Wochenfrist 5,2 Cent zu und kostete pro Liter im bundesweiten Durchschnitt des Dienstags 1,838 Euro. Superbenzin der Sorte E10 verteuerte sich deutlich langsamer: um 1,5 Cent auf 1,889 Euro.
Obwohl sich auch Rohöl verteuert habe, sei der Anstieg – vor allem bei Diesel – „nicht nachvollziehbar“, erklärte der ADAC. Eine „Rechtfertigung für derart hohe Kraftstoffpreise“ sei nicht ersichtlich.
Die Preisdifferenz zwischen Diesel und E10 ist derzeit ungewöhnlich gering. Die Energiesteuer auf Diesel ist rund 20 Cent geringer. Im langjährigen Mittel vor dem Ukraine-Krieg war Diesel gut 15 Cent billiger als E10. Im vergangenen Jahr war Diesel vor dem Hintergrund des Krieges vorübergehend teurer als Benzin, da der Kraftstoff davor in größeren Mengen aus Russland importiert worden war. Seit dem Frühjahr hatte sich das Verhältnis wieder normalisiert. Noch vor zwei Monaten war Diesel laut ADAC 16,6 Cent billiger als E10.
Der ADAC empfiehlt Autofahrern in den Abendstunden zum Tanken zu fahren. Die günstigste Zeit sei zwischen 20 und 22 Uhr. Aber auch zwischen 18 und 19 Uhr seien die Preise in der Regel besonders niedrig, wohingegen sie am Morgen um einiges teurer seien. Zudem lohne es sich, die Spritpreise an den Tankstellen zu vergleichen. Hilfe könnten Autofahrer dabei auch durch entsprechende Apps erhalten.