Hansi Flick hat İlkay Gündoğan neun Monate vor der Heim-EM überraschend zum Kapitän ernannt. Das teilte der Bundestrainer vor dem Länderspiel gegen Japan am Samstag (20.45 Uhr) in Wolfsburg mit. Gündoğan wird gemeinsam mit Joshua Kimmich ein „Führungsduo“ bilden. „Das gibt uns neue Energie, die wir gebrauchen können“, sagte Flick. „Ich freue mich über das Vertrauen. Das ist eine große Ehre für mich, diese noch junge Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen“, sagte Gündoğan, der sich „der Verantwortung“ bewusst ist.
Im Kader für das Spiel gegen Japan haben Thomas Müller (121) und Kimmich (79) mehr Länderspiele absolviert als Gündoğan (67). Vor seiner schweren Verletzung war Manuel Neuer DFB-Kapitän. Was auf der Kapitänsposition passiert, wenn der 37 Jahre alte Torhüter nach seinem Beinbruch in München wieder spielen kann und womöglich danach auch ins DFB-Team zurückkehrt, ließ Flick offen: „Die Situation mit Manu ist, dass er erstmal gesund werden muss.“
Ohne ihn geht es daher in die Testspiele, die ein Ende der Experimente markieren: Flick beabsichtigt, sich gegen Japan, gegen das die DFB-Auswahl zum WM-Auftakt verloren (1:2) hatte, seiner EM-Elf zu nähern und zieht Kimmich wohl auf die Position des Rechtsverteidigers zurück. „Er hat enorme Qualitäten, die er auf verschiedenen Positionen einbringen kann. Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft“, sagte Flick über Kimmich. Er legte sich aber nicht konkret fest.
Der Bundestrainer betonte aber, dass es nun wichtig sei, dass die Mannschaft sich einspiele. „Wir haben uns auf eine Spielphilosophie geeignet. Wir wollen die Intensität hochhalten und durch ein gutes Spiel wieder Vertrauen bekommen“, sagte Flick, der Niklas Süle in der Innenverteidigung eine Einsatzgarantie neben Antonio Rüdiger gab. Im Juni hatte Flick den Dortmunder nicht berücksichtigt und danach noch kritisiert.