Trotz hoher Energiekosten und konjunktureller Unsicherheiten genießt die Energiewende einer Studie zufolge einen unverändert hohen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung.
Dennoch bremsen Kosten die tatsächliche Umsetzung eines solchen Vorhabens aus, wie aus der Befragung zum KfW-Energiewendebarometer hervorging. Insgesamt gaben 41 Prozent der Immobilieneigentümer an, sich die Investition in Technologien zur Energiewende nicht leisten zu können. Das sei ein Anstieg um zwölf Prozent im Vergleich zu 2021. „Wir sehen schon, dass die finanziellen Hemmnisse ganz oben in der Liste auftauchen“, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Zudem verhinderten die Vermutung, dass sich die Investition nicht lohne (39 Prozent), und der Mangel an Handwerkern (27 Prozent) eine Anschaffung. „Je leichter es Privathaushalten fällt, Energiewendetechnologien einzusetzen, desto weiter wird sich der Gebrauch auch ausdehnen“, sagte Köhler-Geib.
Aktuell nutzten rund 13 Millionen Haushalte (32 Prozent) mindestens eine entsprechende Technologie – das seien drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zudem planten rund sieben Prozent eine Anschaffung in diesem Jahr. Am häufigsten genutzt würden Photovoltaikanlagen (12 Prozent), Wärmepumpen und Solarthermieanlagen (jeweils 10 Prozent). Ein Elektroauto sei in sechs Prozent der Haushalte vorhanden. Vier von zehn Haushalten, in denen solche Technologien vorhanden seien, gehörten zu den einkommensstarken. Bei den einkommensschwächeren verfüge nur jeder vierte Haushalt über diese Energiewendetechnologien.
Das KfW-Energiewendebarometer ist eine seit 2018 jährlich erscheinende Studie auf Basis einer Umfrage unter rund 4000 privaten Haushalten. Die Erhebung lief dieses Mal von Dezember2022 bis April 2023. In Deutschland verantworten die Privathaushalte nach KfW-Angaben fast 40 Prozent der CO2-Emissionen.