Dienstag, 26.November 2024 | 13:44

BVB-Star kritisiert DFB-Reise: Süle fehlt jedes Verständnis für Denkzettel von Flick

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Niklas Süle kann seine Nicht-Nominierung für die drei Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft im Juni weiterhin nicht nachvollziehen.

„Ich habe eine gute Saison gespielt und hätte es aus meiner Sicht schon verdient gehabt, beim letzten Lehrgang dabei zu sein“, sagte der Abwehrspieler von Borussia Dortmund in Wolfsburg, wo sich das Team auf den nächsten Test gegen Japan am Samstag vorbereitet. Mit Bundestrainer Hansi Flick befinde er sich aber in einem „offenen und ehrlichen Austausch“. Es gebe ein „sehr, sehr gutes Verhältnis“, betonte er: „Ich muss seine Beweggründe akzeptieren, ich muss sie aber nicht verstehen.“

Vor den Begegnungen gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) hatte Flick den wankelmütigen Süle zuerst nicht nominiert und ihn dann auch noch öffentlich hart angezählt. Er hatte ihm vorgeworfen, sein Potenzial nicht auszuschöpfen. „Das ist kein Thema, das mich erst seit gestern begleitet“, sagte der 28-Jährige über die ewig schwelende Fitness-Debatte. Es mache keinen Sinn, „rumzuschmollen“. Entscheidend sei, „wie man mit der Situation umgeht“, sagte Süle. „Ich komme damit sehr gut zurecht, mit den Dingen, die über mich geschrieben werden und versuche trotzdem, jedes Wochenende, jedes Spiel meine beste Leistung zu bringen. Jetzt hat es Hansi wieder gefallen anscheinend und deswegen bin ich wieder dabei.“

Ein Lernprozess nach dem Vorfall ist allerdings offenbar ausgeblieben. „Nein“, antwortete der 28-Jährige auf die Frage, ob er nach der überraschenden Breitseite des Bundestrainers etwas verändert habe. Und dennoch ist es so: Die Entwicklung sei sehr positiv. Eine gute Reaktion zu sehen, sei der Zweck hinter der Nicht-Nominierung gewesen, sagte Flick zuletzt. So sei es ihm auch von BVB-Seite berichtet worden. In Dortmund war gestaunt worden, als der 28-Jährige aus dem Urlaub zurückkam. „Er hat das verstanden. Ich kann sagen, dass er im Urlaub deutlich mehr gemacht hat als alle anderen, weil er sich auf diese Saison einfach besser, intensiver vorbereiten wollte“, erzählte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. „Wenn Niklas gesund bleibt und an seinen Themen arbeitet, wird er noch viel, viel besser werden.“

Kritische Worte fand Süle derweil für die US-Reise der Nationalmannschaft im Oktober. „Das ist nicht ganz so gut gewählt, meiner Meinung nach“, sagte der Dortmunder und begründete dies mit einigen Mitspielern beim BVB, die regelmäßig weite Reisen für Länderspiele antreten müssen: „Ich sehe es bei meinen Kollegen, die irgendwo hinreisen und mit Jetlag zurückkommen.“

Die DFB-Auswahl trifft am 14. Oktober in Hartford auf die USA, am 17. Oktober (Ortszeit) geht es in Philadelphia gegen Mexiko. Dortmund erwartet bereits am 20. Oktober Werder Bremen. Vor Süle hatten sich auch Verantwortliche des BVB kritisch geäußert.

Jonas Hofmann verwies darauf, dass der Körper durch so eine lange Reise „beeinträchtigt“ werde. Torhüter Marc-André ter Stegen hat zu diesem Thema „noch keine Meinung“. Allerdings merke man den Teamkollegen beim FC Barcelona nach längeren Flügen zu ihren Nationalmannschaften an, dass sie nach ihrer Rückkehr nicht „das machen können, was wir machen“.

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