Dienstag, 26.November 2024 | 04:57

MV in Bildungsvergleich abgerutscht: Kritik von Ministerin

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Das Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern ist in einem bundesweiten Vergleich der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) weiter abgerutscht.

Nach Platz neun im Jahr 2021 und Platz zehn im Jahr darauf liegt der Nordosten jetzt auf Platz elf im Ranking der 16 Bundesländer. Angeführt wird die zum 20. Mal erstellte Liste erneut von Sachsen, Bayern und Thüringen. Die Schlusslichter sind Brandenburg, Berlin und Bremen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) bezeichnete den Bildungsmonitor als nicht aussagekräftig, um das Bildungssystem in MV zu beschreiben und Verbesserungen herbeizuführen. „Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft will mit dem Bildungsmonitor nach eigenen Angaben zeigen, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes zum Wachstum und Wohlstand der Wirtschaft beiträgt. Das kann und darf nicht unser primärer Ansatz sein“, erklärte sie. „Lehrerinnen und Lehrer unterstützen junge Menschen bei der Wissensaneignung. Sie bereiten sie auf das Leben vor und fördern sie, damit sie selbstbestimmt agieren können.“

Die Vergleichsstudie des INSM bewertet nach Angaben der Initiative anhand von 98 Indikatoren, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.

Zu den Pluspunkten in MV zählt aus Sicht des Bildungsmonitors, dass viele Kinder eine Ganztags-Kita besuchen – 73,5 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen. Außerdem machen überdurchschnittlich viele ausländische Jugendliche Abitur. In MV seien es 18,5 Prozent, bundesweit nur 10,2 Prozent.

Kritisch merken die Studienautoren an, dass im Nordosten viele Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst werden und dass die Bildungsausgaben je Schüler und Berufsschüler vergleichsweise niedrig sind.

Besonderen Handlungsbedarf sehen sie im Zukunftsbereich IT. Zu wenige junge Menschen würden in Informatik ausgebildet, stellen die Forscher fest. „Die Anzahl der neuen betrieblichen Ausbildungsverträge im IT-Bereich pro 100 000 Erwerbstätige fällt mit 20,1 deutlich geringer aus als im bundesdeutschen Durchschnitt (47,4)“, heißt es. „Die Anzahl der IT-Hochschulabsolventinnen und -absolventen pro 100 000 Erwerbstätige beträgt 48,3 (Bundesdurchschnitt: 77,2).“ Auch bei der Ausstattung mit schnellem WLAN an den Schulen sei Mecklenburg-Vorpommern unterdurchschnittlich.

Bundesweit konstatiert der Bildungsmonitor, dass die Kitas und Schulen noch keine gute Antwort darauf gefunden hätten, dass die Schülerschaft in den vergangenen Jahren deutlich heterogener wurde, ein steigender Anteil zu Hause nicht Deutsch spricht oder nur wenige Bücher im Haushalt besitzt, erklärte Studienautor Axel Plünnecke. Die Folge sei, dass die Ergebnisse von Kindern aus Haushalten mit Migrationshintergrund oder von bildungsfernen Haushalten besonders stark gesunken seien.

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