Im ersten Halbjahr 2023 sind 150 Hinweise der Kinderschutz-Hotline des Landes an die Jugendämter weitergegeben worden. Das sind etwas weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 161 Meldungen, wie das Schweriner Sozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Bei den Meldungen ging es demnach im jüngsten Halbjahr um 211 Kinder und Jugendliche, während die Meldungen im ersten Halbjahr des Vorjahres 240 Kinder und Jugendliche betrafen.
Entsprechende Hinweise erfolgen, wenn zumeist unverzüglicher Handlungsbedarf im Sinne des Kindeswohls besteht – etwa durch Vernachlässigung, körperliche Misshandlung oder Suchterkrankung der Eltern. Die Hotline verzeichnete zudem im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als 200 Infoanfragen und weitere Meldungen an Jugendämter. Dabei sei es etwa darum gegangen, wie man eine eventuelle Kindeswohlgefährdung melde, um Kinderschutz und elterliche Sorge und elterlichen Umgang.
Während der Corona-Pandemie hatte es einen höheren Beratungsbedarf gegeben. 2022 war nach Anstiegen in den Vorjahren zudem wieder ein Rückgang der Meldungen an Jugendämter verzeichnet worden.
Laut Ministerium ging es bei den Meldungen zumeist um Vernachlässigung, unverschuldetes Versagen der Eltern und körperliche Misshandlung.
„Die nunmehr seit 15 Jahren bestehende Kinderschutz-Hotline MV ist ein wichtiger Baustein für den Kinderschutz“, sagte Ministerin Stefanie Drese (SPD). „Sie soll nicht die Arbeit von Polizei und Jugendamt ersetzen, aber mit der Hotline haben die Menschen eine zusätzliche Möglichkeit, die Behörden zu informieren, wenn es einem Kind nicht gut zu gehen scheint.“ Das könne gegebenenfalls auch anonym passieren.
„Die Hotline kann auch eine erste wichtige Anlaufstelle für betroffene Kinder und Jugendliche sein.“ Sie ist rund um die Uhr unter 0800 1414007 erreichbar. Das Land finanziert die Hotline in diesem Jahr mit 186.000 Euro.