Montag, 28.Oktober 2024 | 16:33

Der 2. Spieltag: Bochums Hammer schüttelt patzenden BVB gehörig durch

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Borussia Dortmund leistet sich den ersten Patzer: In Bochum kommt der BVB nach einer fulminanten VfL-Führung nicht über ein Remis hinaus. Robin Gosens schießt Union beim Startelf-Debüt an die Spitze, Heidenheim gibt den ersten Sieg spät aus der Hand und Wolfsburg dreht das Spiel in Köln.

VfL Bochum – Borussia Dortmund 1:1 (1:0)

Vizemeister Borussia Dortmund kommt in der neuen Bundesliga-Saison noch nicht in Tritt. Im Revierderby beim kleinen Nachbarn VfL Bochum musste sich der BVB mit einem 1:1 (0:1) zufriedengeben. Vor allem in der ersten Halbzeit offenbarte das Team von Trainer Edin Terzić eklatante Schwächen, die der mühsame 1:0-Auftaktsieg gegen den 1. FC Köln noch übertüncht hatte. Bochums Patrick Osterhage hatte mit einem Pfostenschuss Pech (86.).

Kevin Stöger brachte im ungleichen Duell die Bochumer, die sich nach dem Pokalaus beim Drittligisten Arminia Bielefeld und der 0:5-Klatsche beim VfB Stuttgart mit einer starken Leistung rehabilitierten, früh in Führung (13.). Donyell Malen glich – unter Mithilfe von VfL-Torhüter Manuel Riemann – aus (56.) und verhinderte damit die erste Bundesligapleite im Ruhrstadion seit 16 Jahren. Der VfL hat einen Kaderwert von 55 Millionen Euro, Dortmunds Starensemble ist mehr als das Achtfache wert.

Terzić hatte gegenüber dem Köln-Spiel auf drei Positionen gewechselt: Unter anderem ersetzte Neuzugang Felix Nmecha den schwächelnden Ex-Kapitän Marco Reus in der Startelf. Auch Nationalspieler Nico Schlotterbeck rutschte für Niklas Süle ins Team, zum Bruderduell mit Keven kam es dennoch nicht. Bochums Coach Thomas Letsch setzte an seinem 55. Geburtstag den kurzfristig erneut ausgeliehenen Innenverteidiger zunächst auf die Bank.

Nmecha leitete gleich die erste Dortmunder Torchance ein, Julian Brandt verpasste knapp das Tor (3.). Nur vier Minuten später scheiterte Sebastien Haller mit einem Kopfball am stark reagierenden VfL-Keeper Riemann. Bochum versteckte sich nicht: Philipp Hofmann zwang BVB-Torwart Gregor Kobel zu einer Glanzparade (9.). Dennoch kam die Führung der Gastgeber überraschend: Nach einem langen Schlag von Riemann leitete Maximilian Wittek den Ball auf Stöger weiter, der fulminant mit einem Strahl ins lange Eck traf. An der Seitenlinie jubelte Geburtstagskind Letsch über das erste Saisontor.

Der Vizemeister war sichtlich geschockt, tat sich gegen lauf- und kampfstarke Bochumer, die mehrmals gefährlich konterten, sehr schwer. Glück hatten Kobel und Co., als Hofmann einen Kopfball auf die Latte setzte (33.). Nach der Pause machte der BVB deutlich mehr Druck, spielte zielstrebiger und schneller, Bochum geriet immer wieder in Verlegenheit. Beim Ausgleich allerdings half Riemann mit, als er einen haltbaren Schuss passieren ließ. Doch die Gastgeber hielten mit großem kämpferischen und läuferischen Aufwand dagegen.

SV Darmstadt 98 – Union Berlin 1:4 (1:3)

Mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack hat Robin Gosens Union Berlin zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze geführt. Beim viel beachteten Startelf-Debüt des Nationalspielers setzte sich der gnadenlos effektive Champions-League-Teilnehmer trotz langer Unterzahl mit 4:1 (3:1) beim Aufsteiger Darmstadt 98 durch und feierte erstmals zwei Siege zum Auftakt einer Bundesliga-Saison.

Der bärenstarke Gosens (4./34.) erzielte seine ersten Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse. Dazu waren Kevin Behrens (39.) und Danilho Doekhi (65.) für die Standard-Experten aus Köpenick erfolgreich, nachdem sich Brenden Aaronson früh im Spiel eine Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte (21.). Darmstadt traf durch Marvin Mehlem (24.) zwar erstmals in dieser Spielzeit in einem Pflichtspiel, wartet aber weiter auf den ersten Punkt.

Vor 17.810 Fans im Stadion am Böllenfalltor, darunter auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler, kam Gosens erstmals in der Bundesliga von Beginn an zum Einsatz. Der Rekordtransfer der Unioner rückte ebenso wie Josip Juranovic im Vergleich zum überzeugenden Erfolg gegen den FSV Mainz 05 (4:1) neu in die Startelf.

Trainer Urs Fischer bewies damit genau das richtige Händchen, Gosens erwischte einen Traumstart. Es dauerte keine vier Minuten, da schnappte sich der Neuzugang von Inter Mailand den Ball, umkurvte zwei Darmstädter, schloss platziert aus 18 Metern zur Führung ab – und eröffnete damit eine äußerst abwechslungsreiche und hitzige Partie – mit dem besseren Ende für Union.

SC Freiburg – Werder Bremen 1:0 (0:0)

Werder Bremen hat den Saisonstart endgültig verpatzt. Das Team von Trainer Ole Werner verlor trotz couragiertem Auftritt beim SC Freiburg mit 0:1 (0:0) und feierte nach Pokal-Aus und der Auftaktklatsche gegen die Bayern wieder kein Erfolgserlebnis. Saisonübergreifend warten die Norddeutschen bereits seit acht Pflichtspielen auf einen Sieg.

Rückkehrer Maximilian Philipp (90.+6) gelang der goldene Treffer und sorgte für einen Traumstart mit zwei Siegen in zwei Spielen. Nur einmal (2019) zuvor war der Sport-Club in seinen 23 Bundesliga-Spielzeiten mit sechs Punkten gestartet. Werder machte aus seinen aussichtsreichen Umschaltaktionen zu wenig, im letzten Drittel fehlten Niclas Füllkrug und Co. die Zielstrebigkeit.

1. FC Köln – VfL Wolfsburg 1:2 (0:0)

Der VfL Wolfsburg hat dank des nächsten Doppelpacks von Jonas Wind seinen perfekten Start fortgesetzt und dem 1. FC Köln die nächste Niederlage zugefügt. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac gewann vor 49.500 Zuschauern in der Domstadt trotz zwischenzeitlichen Rückstands mit 2:1 (0:0) und setzt sich mit sechs Punkten in der Spitzengruppe fest.

Torjäger Wind (62./72.) drehte die Partie zugunsten der Gäste, nachdem ausgerechnet die Wolfsburger Leihgabe Waldschmidt (55.) den FC in Führung gebracht hatte. Für den dänischen Torjäger waren es nach seinem Doppelpack beim 2:0-Auftaktsieg gegen den 1. FC Heidenheim bereits die Saisontreffer drei und vier. Für die Kölner ist der Fehlstart hingegen perfekt.

1. FC Heidenheim – 1899 Hoffenheim 2:2 (1:0)

Auch zuhause ohne Sieg: Der 1. FC Heidenheim muss weiter auf ein erstes Erfolgserlebnis in der Fußball-Bundesliga warten. Der Aufsteiger verlor trotz einer Zwei-Tore-Führung auch sein erstes Heimspiel im Oberhaus und unterlag der TSG Hoffenheim mit 2:3 (1:0).

Jan-Niklas Beste (26.) hatte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt mit dem historischen ersten Bundesliga-Tor per Freistoß traumhaft in Führung geschossen. Nachdem Marvin Pieringer (59.) in der zweiten Halbzeit bei Dauerregen noch nachgelegt hatte, brachten Maximilian Beier (77.) und Pavel Kaderabek (80.) die TSG noch einmal zurück, Andrej Kramaric per Foulelfmeter (90.) drehte die Partie schließlich komplett.

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