Dienstag, 26.November 2024 | 09:43

Experte Kaderali über Corona: „Eigentlich kein Thema mehr“

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Nach Einschätzung des Greifswalder Bioinformatikers Lars Kaderali müssen die Menschen im Alltag dem Coronavirus keine besondere Aufmerksamkeit mehr schenken.

„Eigentlich ist es kein Thema mehr“, sagte das ehemalige Mitglied des inzwischen aufgelösten Corona-Expertenrats der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur. Es sei eben ein Erreger mehr, der Erkältungskrankheiten auslöst. „Durch die vielen vorherigen Infektionen und Impfungen hat es nach wie vor seinen Schrecken verloren.“

Für Mitglieder von Risikogruppen sei es aber sinnvoll, über eine Auffrischungsimpfung im Herbst nachzudenken. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich die Prognose ausgegeben, dass neue angepasste Impfstoffe im Verlauf des Septembers in den Arztpraxen verfügbar sein könnten. Aus dem Schweriner Gesundheitsministerium hieß es dazu, dass allen Über-60-Jährigen sowie Risikogruppen eine Impfung hiermit empfohlen wird. Alle anderen sollen sich von ihrem Hausarzt beraten lassen.

Die aus den Hochzeiten der Pandemie bekannten flächendeckenden Schutzmaßnahmen sind laut Ministerium aktuell kein Thema. Punktuelle Maßnahmen können jedoch den Aussagen nach sinnvoll sein. Medizinische Einrichtungen könnten Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht über ihr Hausrecht nach einer entsprechenden erhöhten Gefährdungslage auferlegen.

Nichtsdestotrotz bereite man sich auf den Herbst vor, dann könnten die Zahlen wieder steigen. Auch Kaderali rechnet mit steigenden Fallzahlen in der kälteren Jahreszeit, aber hoffentlich weiter mit solchen Varianten, die nicht vermehrt zu Krankenhauseinweisungen führen, wie er sagte. Eher könne Personalknappheit in Betrieben wieder ein Thema werden.

Er hat nach eigener Aussage eher die Grippe im Blick. In Australien, wo ein halbes Jahr vorher Winter sei, gebe es aktuell sehr viele Fälle. Natürlich schaue man auch weiter international auf Corona und die Mutationen.

Kaderali und sein Team prognostizierten während der Corona-Pandemie anhand von Modellrechnungen das mögliche Infektionsgeschehen. Das sei nun nicht mehr der Fall. „Simulieren können wir nichts mehr, weil wir überhaupt keine Daten mehr haben dafür.“ Zwar werden noch Daten veröffentlicht. Allerdings wird wesentlich weniger getestet, weshalb von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird. Seit etwa sechs Wochen steigt laut Robert Koch-Institut (RKI) die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise im Vergleich zu früheren Zahlen auf niedrigem Niveau.

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