Pflegedienste des Netzwerks „Pflege in Not“ haben am Freitag erneut für bessere Bedingungen in der Branche demonstriert. „Schon seit Wochen machen wir darauf aufmerksam, dass der Pflegenotstand die Wirtschaft unseres Landes gefährdet“, sagte ein Sprecher des Netzwerks, dem den Angaben nach rund 120 Pflegedienste angehören.
Die Demonstranten forderten mehr Einsatz von der Landesregierung und machten ihrem Ärger mit Trillerpfeifen Luft. „Die Landesregierung befindet sich in der Sommerpause – oder zumindest in einer Denkpause. Und diesen Zustand können wir nicht weiter hinnehmen“, sagte der Sprecher. Gespräche mit der SPD-Landtagsfraktion seien frühestens im Oktober geplant.
Außer in Neubrandenburg demonstrierten nach Angaben der Veranstalter insgesamt etwa 600 bis 850 Menschen in Rostock, Schwerin, Bad Doberan, Güstrow, Greifswald, Stralsund, Parchim und Wismar. Dies sei bereits der dritte landesweite Aufruf in kurzer Zeit. Die nächste Aktion ist mit einer Sternfahrt aus acht Orten mit Ziel Schwerin für den 1. September angekündigt. Es werde weiter demonstriert, bis die versprochene Pflegereform auf Bundesebene umgesetzt werde, hieß es.
Die FDP im Schweriner Landtag hatte sich hinter die Forderungen des Netzwerks gestellt. In Deutschland wie auch in Mecklenburg-Vorpommern werde die Pflege seit Jahren auf Verschleiß gefahren, die Situation sei dramatisch, gerade bei den ambulanten Pflegediensten, so die Liberalen.