Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern bekommt bei der Verbrechensbekämpfung Unterstützung von drei weiteren Vierbeinern mit Spezialausbildung.
Mit den Hunden Loki, Otis und Marly kann sie nun erstmals auch sogenannte Datenträger-Spürhunde einsetzen. Die Tiere seien seit dem Welpenalter in der Diensthundeschule in Klinken auf das Aufspüren von Festplatten, Speicherkarten, USB-Sticks, Smartphones oder SIM-Karten trainiert worden, teilte Innenminister Christian Pegel (SPD) in Schwerin mit. Solche Datenträger könnten wichtige Beweismittel enthalten, die bei strafrechtlichen Ermittlungen mitunter von größter Bedeutung sind.
In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen nutzt die Polizei schon seit längerem die Dienste von Datenträger-Spürhunden. Dort kamen sie unter anderem bei Ermittlungen im Zusammenhang mit sexuellem Kindesmissbrauch oder Schwarzarbeit zum Einsatz. Im Dezember 2019 spürte nach Angaben der Polizei einer dieser Hunde das Handy einer monatelang vermissten jungen Frau aus Duisburg auf, deren Leiche kurz darauf gefunden wurde. Ihr Ehemann gestand anschließend, seine Frau nach einem Streit getötet und später im Wald vergraben zu haben.
Laut Pegel sind die drei Datenträger-Spürhunde im Nordosten der Diensthunde-Einheit des Landesbereitschaftspolizeiamtes zugeordnet. Sie könnten von allen Polizeibehörden im Land zur Unterstützung angefordert werden. „Unter der Anleitung erfahrener Ausbilder erlernten die Hunde nach Monaten harter Arbeit die Grundlagen ihres zukünftigen Dienstalltags“, erklärte Pegel. Sie seien auf bestimmte Echtstoffe konditioniert worden, um deren Geruchsquellen bei der Suche zu identifizieren und zu lokalisieren.
Schon im Lauf der knapp einjährigen Ausbildung hätten die drei Diensthunde ihr Können unter Beweis gestellt. Nach Angaben der Ausbilder zeichne sich der belgische Schäferhund Loki durch hohe Motivation und sanftes Gemüt aus, Border Collie Otis sei besonders energiegeladen und voller Arbeitseifer, der Deutsche Schäferhund Marly gehe seine Arbeit hochkonzentriert an. Um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, würden die Hunde weiter geschult und regelmäßig Prüfungen unterzogen. „Man kann sie mit Leistungssportlern vergleichen, die kontinuierlich trainieren müssen, um ihren Leistungsstand zu halten und auszubauen“, sagte Pegel.
Zur Diensthunde-Einheit der Landespolizei gehören zahlreiche hoch spezialisierte Vierbeiner. Dazu zählen Rauschgift-Spürhunde, Spürhunde für Waffen und Sprengstoff, Leichen-Spürhunde, Fährtenhunde und Personen-Spürhunde. Außerdem wurden auch Hunde für besondere Einsatzlagen ausgebildet. Sie sind mit dabei, wenn bei einem polizeilichen Zugriff von einer hohen Gefährdung von Polizeikräften oder Dritten auszugehen ist.