Private Pflegedienstleister des Netzwerks „Pflege in Not“ haben in Mecklenburg-Vorpommern wieder für bessere Bedingungen demonstriert.
„Wir rufen erneut dazu auf, dass jeder Bürger sich daran beteiligen kann und zwar bevor die Kassen die Pflege kaputtgespart haben und ein Pflegedienst nicht mehr zu finden ist“, hieß es bereits im Vorfeld. Von der Landesregierung fordern die Dienstleister mehr Einsatz, unter anderem durch die Übernahme von Ausbildungs- und Investitionskosten. Eine eigentlich nötige Umlage auf die Pflegebedürftigen sei für diese nicht tragbar.
Angaben der Veranstalter zufolge gingen auch in Rostock, Neubrandenburg, Bad Doberan, Güstrow, Greifswald, Stralsund, Parchim und Schwerin am Freitag unter dem Motto „Pflege macht arm“ insgesamt rund 650 Menschen auf die Straße. Dies ist bereits der dritte landesweite Protest in kurzer Zeit. Ein Anliegen, das die Demonstrierenden einem Sprecher zufolge umtreibt, ist die lange Zeit, die vergeht, bis Rechnungen durch die Sozialhilfeträger beglichen werden. Das Netzwerk fordert daher einen runden Tisch von Trägen und Pflegediensten.
In diesem Zusammenhang wurde erst kürzlich scharfe Kritik an der AOK Nordost geübt. Diese falle „damit auf, erneut den Pflegediensten bürokratische Schikanen aufzuerlegen“. Konkret ging es um ein kürzlich eingeführtes Nachweisverfahren für Löhne. Dieses Vorgehen habe zuletzt bereits zu Verzögerungen von neun Monaten geführt.
Die nächste Aktion ist mit einer Sternfahrt aus acht Orten mit Ziel Schwerin für den 1. September angekündigt. Und auch damit soll es nicht enden. Ziel sei es weiterzumachen, bis auf Bundesebene die versprochene Pflegereform umgesetzt werde, hieß es.