Der Bedarf nach energieeffizienten Antrieben beschert der Mecklenburger Metallguss GmbH, dem Weltmarkführer beim Guss riesiger Schiffspropeller, viele Aufträge.
„Wir werden in diesem Jahr an der Umsatzmarke von 100 Millionen Euro kratzen“, sagte MMG-Geschäftsführer Lars Greitsch am Donnerstag bei einem Besuch von Staatskanzlei-Chef Patrick Dahlemann (SPD) in Waren an der Müritz. Das wäre das zweitbeste Ergebnis seit 2015 für das Unternehmen, das Propeller mit einem Gewicht von bis zu 110 Tonnen und einem Durchmesser von mehr als zehn Metern herstellt. 2022 lag der Umsatz bei 69 Millionen Euro.
„Die Geschäftslage ist so gut, weil weltweit Reedereien unter Druck stehen, die Energiekosten und den CO2-Ausstoß zu senken“, sagte Greitsch. Wegen des Verbrauchs führen Schiffe heute langsamer als früher. Die MMG-Ingenieure passten die neuen Schiffsschrauben und Antriebsteile deshalb exakt an die Motorisierung der Schiffe an. Zu den Schiffen zählten etwa der weltweit größte Containerfrachter mit bis zu 24.000 Stellplätzen sowie LNG-Tanker, Kreuzfahrtschiffe, Forschungsschiffe, U-Boote und große Jachten.
So hatte die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd bereits angekündigt, mit mehr als 80 Schiffen einen großen Teil ihrer Flotte mit treibstoffsparenden Propellern auszurüsten.
MMG hat 200 Beschäftigte, produziert pro Jahr zwischen 70 und 90 Propeller mit hohem Kupferanteil und ist auch in den Aluminiumguss eingestiegen. 95 Prozent der Propeller gehen in den Export, vor allem nach Asien. Weltweit gebe es zehn Gießereien dieser Größenordnung, sagte Greitsch, davon sechs in China, zwei in Südkorea und eine in Japan. „Wenn wir das Propeller-Erneuerungs-Programm Retro Fit nicht schon 2013 angeschoben hätten, würde es MMG hier nicht mehr geben“, sagte der Geschäftsführer.
Für 2024 sei die Auftragslage gut, etwa die Hälfte der Kapazität sei ausgelastet. Dahlemann lobte das Engagement der Gießerei. Damit sei MMG ein bedeutender Export-Leuchtturm an der Ostseeküste.