Der Wirtschaftsrat der CDU in Mecklenburg-Vorpommern sieht bereits erste Anzeichen für eine Deindustrialisierung im Nordosten.
Grund sei eine massive Zurückhaltung bei Investitionen sowie viel zu hohe Energiepreise, erklärte der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates, Andreas Mau, am Freitag in Schwerin. „Wenn die Politik in Berlin nicht umsteuert, bricht die Substanz unserer Lebensweise immer weiter weg“, meinte Mau. Auch die Landesregierung in Schwerin müsse konsequenter im Sinne der Unternehmen agieren. „Die Landesregierung um Manuela Schwesig ist gefordert, die Deindustrialisierung zu stoppen“, sagte Mau.
Als Beispiele nannte der CDU-Wirtschaftsrat den Stopp der Rotorblattproduktion des Windkraftanlagenherstellers Nordex in Rostock und die Insolvenz des Traditionsunternehmens Boizenburger Fliesenwerke (Ludwigslust-Parchim). Auch die Pleite der MV-Werften trage stark zur Unsicherheit der Unternehmen und Beschäftigten bei. Bei vielen Firmen in den dünn besiedelten Landkreisen machten sich neben Energiepreisen auch der Mangel an Fachleuten und Arbeitskräften sowie die wachsenden Bürokratielasten negativ bemerkbar, dazu kämen Probleme beim Ausbau der Verkehrswege, wie bei der Bundesstraße 96 zwischen Neubrandenburg und Berlin.
Im Zentrum der Politik müssten attraktive Standortbedingungen für Firmen, günstige Strompreise, Freiheit bei Forschung, eine Offensive für Ausbildung und Fachkräfteanwerbung sowie eine Entlastung bei Steuern und von Bürokratie stehen.