Dienstag, 26.November 2024 | 20:38

Pflegeheim-Plätze erneut teurer: Zuzahlungen steigen stark

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Das Leben im Pflegeheim wird auch für Senioren in Mecklenburg-Vorpommern immer teurer. Wie aus einer Erhebung des Verbandes der Ersatzkassen hervorgeht, müssen Heimbewohner im Nordosten im ersten Jahr derzeit durchschnittlich 2236 Euro im Monat selbst aufbringen. Der zu erbringende Eigenanteil lag damit um 120 Euro höher als noch zu Jahresbeginn und um 450 Euro höher als vor einem Jahr.

Der jährliche Zuwachs lag mit 25 Prozent beträchtlich über dem bundesweiten Anstieg der Eigenanteile. Doch zahlten Heimbewohner im Nordosten immer noch weniger als in den meisten anderen Bundesländern. Nur in Sachsen-Anhalt waren die Kosten mit durchschnittlich 1994 Euro im Monat noch niedriger. Am teuersten war ein Heimplatz demnach in Baden-Württemberg mit monatlich 2913 Euro, der Bundesdurchschnitt wurde mit 2548 Euro angegeben.

Die finanziellen Belastungen sind damit ungeachtet der inzwischen eingeführten Entlastungszuschläge weiter angewachsen. Die Beihilfen steigen mit der Aufenthaltsdauer. Ab dem vierten Jahr im Heim liegen die Zuzahlungen der Bewohner nun im Bundesschnitt bei 1738 Euro pro Monat. Im Nordosten sind es 1436 Euro und damit knapp 200 Euro mehr als vor einem Jahr, wie aus den neuen Daten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu.

Seit 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse auch einen Entlastungszuschlag. Den Eigenanteil nur für die reine Pflege drückt das im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Nach einer Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die Zuschläge Anfang 2024 erhöht werden.

Grund für die Kostenerhöhungen sind vor allem steigende Löhne für das Pflegepersonal, wie der Verband der Ersatzkassen erläuterte. Maßnahmen für eine faire Bezahlung seien zu unterstützen. Es könne aber nicht sein, dass stetig steigende Kosten zum Großteil von den Pflegebedürftigen geschultert werden müssten, hieß es.

Für die Auswertung wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5.

In Mecklenburg-Vorpommern leben nach Angaben des Sozialministeriums rund 20.000 Menschen in Pflegeheimen. Die Durchschnittsrente liegt im Nordosten nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung bei etwa 1300 Euro im Monat.

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