Dienstag, 26.November 2024 | 19:17

Missbrauchsprozess um Tochter: Lange Haftstrafen gefordert

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Im Prozess um den sexuellen Missbrauch eines elfjährigen Mädchens hat die Staatsanwaltschaft lange Haftstrafen für die Mutter des Kindes und für deren Bekannte beantragt.

Die 37 beziehungsweise 35 Jahre alten Frauen seien unter anderem des vielfachen schweren Missbrauchs des Kindes, der Vergewaltigung und der Herstellung von Kinderpornografie schuldig, sagte der Staatsanwalt am Donnerstag vor dem Landgericht Schwerin. Für die Mutter verlangte er eine Haftstrafe von zehn Jahren und drei Monaten, für die Mitangeklagte neun Jahre Gefängnis.

Die beiden Frauen sollen sich zusammen mit dem Ehemann der 35-Jährigen zwischen Januar 2021 und Juni 2022 in mindestens 46 Fällen an dem Mädchen auf vielfältige Weise vergangen haben. Ein Teil der Taten soll in einer gemeinsamen Wohnung stattgefunden haben, einige auch in einem abgedunkelten Keller. Der Missbrauch sei in der Regel mit einem Handy gefilmt worden. Der 38 Jahre alte Ehemann soll laut Anklage den Frauen und auch dem Mädchen erzählt haben, seine Familie und er würden von einer japanische Mafia mit dem Tode bedroht, wenn er den Kriminellen keine pornografischen Filme schicke.

Der Prozess habe ergeben, dass die Anweisungen der angeblichen Mafia jeweils von einem Handy des Ehemannes gekommen seien, so der Staatsanwalt. An dieselbe Nummer wurden demnach auch die Filme geschickt. Der Staatsanwalt bezweifelte, dass die Frauen wirklich so leichtgläubig waren, um auf solch ein Lügengebilde hereinzufallen. Die Nebenklägerin sagte, die Mutter habe ihre Tochter als Opfer dargebracht, um den Ehemann der Bekannten für sich zu gewinnen.

Die Verteidiger der beiden deutschen Frauen plädierten für sechs beziehungsweise acht Jahre Gefängnis. Zumindest die 35-Jährige sei auch Opfer des „perfiden Verhaltens“ ihres Mannes geworden und zudem vermindert schuldfähig. Das Verfahren gegen den Ehemann wurde im Laufe des Prozesses abgetrennt und soll am kommenden Dienstag mit den Plädoyers fortgesetzt werden. Die Urteile gegen alle drei Angeklagten sollen am Freitag kommender Woche verkündet werden.

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