Im Tarifkonflikt der Nahrungsmittelindustrie in Mecklenburg-Vorpommern wird es weitere Warnstreiks geben.
Mit den Aktionen will die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) die Arbeitgeber bis zur dritten Verhandlungsrunde am 29. Juni zu einem höheren Angebot veranlassen, wie ein NGG-Sprecher am Freitag in Neubrandenburg sagte.
Nach mehreren Warnstreiks, die unter anderem in Wittenburg, Hagenow (Ludwigslust-Parchim), Schwerin und Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) liefen, liegen beide Seiten noch weit auseinander.
Die NGG fordert einen „Inflationsausgleich“ von 450 Euro pro Mitarbeiter, was einer Tariferhöhung von 15 Prozent entsprechen würde. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Arbeitgeber haben laut der Gewerkschaft bisher ab Juni dieses Jahres 5,2 Prozent mehr Geld und 1000 Euro als Einmalzahlung angeboten. Dazu wollten die Arbeitgeber ab April 2024 drei Prozent mehr zahlen und so eine Vertragslaufzeit von zwei Jahren erreichen. Das bedeute aber Reallohnverlust und sei „eine Provokation“, hieß es bei der NGG.
Zu der Branche gehören unter anderem der Pizzahersteller Dr. Oetker in Wittenburg, die Karl Kühne KG und die Kartoffelverarbeiter Emsland Stärke in Hagenow und Pfanni in Stavenhagen. Die lebensmittelverarbeitende Industrie ist mit der Landwirtschaft eine der wichtigsten Branchen im Nordosten.