In einem letzten direkten Fernseh-Duell haben die beiden Kandidaten zur Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Schwerin am Donnerstagabend wortreich um Stimmen geworben. Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und Herausforderer Leif-Erik Holm (AfD) gerieten in dem von NDR und „Schweriner Volkszeitung“ (SVZ) organisierten Forum vor allem beim Thema Migration und Integration aneinander.
Badenschier warf seinem Konkurrenten vor, einer Willkommenskultur im Wege zu stehen: „Die Stimmung die Sie und ihre Partei in der Stadt verbreiten, die sorgt dafür, dass wir einen massiven Fachkräftemangel kriegen“, wetterte er. Holm, dessen Partei als rechtspopulistisch gilt, bezeichnete dies als „undifferenziertes Gequatsche“, er sieht das Problem stattdessen in einer aus seiner Sicht illegalen Migration nach Deutschland.
Auch beim Thema Klimaschutz und Mobilität liegen die Kandidaten inhaltlich weit auseinander. „Die Klimaneutralität ist als solches auch kein Wert“, so Holm. Statt sich auf CO2-Einsparungen zu konzentrieren, soll die Stadt nach seinen Worten zunächst für mehr Parkraum sorgen und nicht versuchen, Autos aus der Innenstadt zu verbannen. Badenschier im Gegensatz machte klar, er halte es für wichtig, „unsere Stadt nicht nur ohne finanzielle Schulden, sondern auch ohne ökologische Hypothek an die nächste Generation weiterzugeben“. Er will unter anderem durch ein Radverkehrskonzept die Verkehrsanbindung für Zweiräder besser strukturieren.
Am kommenden Sonntag soll die endgültige Entscheidung an der Wahlurne fallen. Amtsinhaber Badenschier hatte im ersten Wahlgang am 4. Juni 42 Prozent der Stimmen erhalten. Holm kam mit 27,4 Prozent auf Platz zwei.