Freitag, 27.September 2024 | 13:25

Brände auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen in MV

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Großfeuer-Alarm in Südwestmecklenburg: Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind am Montag in kurzer Folge Brände ausgebrochen. In der Nähe von Lübtheen, wo es 2019 den bis dahin größten Waldbrand in MV auf fast 1000 Hektar Fläche gegeben hatte, standen am späten Nachmittag laut Polizei mehr als zehn Hektar Wald auf dem Gelände eines Marine-Arsenals aus dem Zweiten Weltkrieg in Flammen. In der Nähe von Hagenow rund 30 Kilometer weiter nördlich fing ebenfalls ein Wald auf einem ehemaligen Militärgelände Feuer. Mehrere Hektar seien betroffen, sagte ein Polizeisprecher. An beiden Brandorten seien mehrere Feuerwehren im Einsatz. Der Einsatz gilt als schwierig, weil an beiden Orten alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte.

In Lübtheen weckt das Feuer nahe dem Ortsteil Volzrade schlimme Erinnerungen. Vor fast genau vier Jahren – Ende Juni/Anfang Juli 2019 – kämpften dort mehr als 3000 Feuerwehrleute in einer Hitzewelle tagelang gegen die Flammen. Ausbruchsort war damals wie heute das schwer munitionsbelastete Gebiet des ehemaligen Marine-Arsenals, wie Lübtheens Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damals habe Selbstentzündung alter Munition als Ursache gegolten. Dies könnte jetzt wieder der Fall sein.

Das Feuer bewege sich in Richtung der Ortschaft Trebs, die ebenfalls zu Lübtheen gehöre, sagte Lindenau. Dort wohnten rund 160 Menschen. Evakuiert werden müsse bisher aber nicht. Bei dem Großbrand im Sommer 2019 hatten rund 260 Menschen vorübergehend ihre Häuser in der Ortschaft Alt Jabel verlassen müssen.

Nach dem Brand von 2019 waren Brandschneisen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt worden, um künftige Feuer besser eindämmen und Ortschaften schützen zu können. Außerdem wurden mehrere Tiefbrunnen gebohrt, um an ausreichend Löschwasser zu kommen – das war 2019 ein Problem gewesen. Lindenau hofft, dass die Maßnahmen nun helfen.

Kurz nach dem Brandausbruch bei Lübtheen meldete die Polizei den zweiten Waldbrand im Hagenower Ortsteil Sudenhof nahe der Bundesstraße 321. Dort soll sich das Feuer rasch auf mehrere Hektar Fläche ausgedehnt haben. Auch Detonationen seien auf dem ehemaligen Militärgelände zu hören gewesen, so die Polizei. Die angrenzende B321 wurde wegen des starken Rauchs voll gesperrt. Ein einzeln stehendes Haus mit zwei Bewohnern sei wegen des starken Rauchs vorsorglich evakuiert worden.

Ein Polizeihubschrauber versuchte, aus der Luft einen Überblick über die Lage zu bekommen. Dem Polizeisprecher zufolge befindet sich in der Nähe ein Gewerbegebiet. In der Region hat es seit Wochen nicht mehr geregnet, und auch für die nächsten Tage ist keine Änderung in Sicht.

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