Die Wohnungsbauförderung muss nach Ansicht der sozialen Vermieter in Mecklenburg-Vorpommern massiv ausgeweitet werden.
„Für viele Probleme, die zu der aktuellen Baukrise geführt haben, kann die Landesregierung nichts. Sie muss diese aber jetzt lösen“, sagte der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner, am Dienstag. In dem Verband sind kommunale, genossenschaftliche und sozial orientierte private Vermieter zusammengeschlossen.
Explodierende Baupreise, stark gestiegene Zinsen und „das Förderchaos der Bundesregierung“ hätten zum wohl dramatischsten Einbruch beim Wohnungsbau in der Geschichte der Bundesrepublik geführt, so Breitner. Die Schweriner Landesregierung müsse jetzt rasch und kraftvoll reagieren – notfalls mithilfe von Kreditaufnahmen.
Als Vorbild für die geforderte Ausweitung der Wohnungsbauförderung nannte Breitner die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg. Diese hätten schon vor einigen Monaten das Ruder herumgerissen und förderten das bezahlbare Wohnen mit deutlich höheren finanziellen Mitteln. „Schleswig-Holstein schießt inzwischen pro Quadratmeter bis zu 1000 Euro zu. Hamburg hat sein Fördervolumen mehr als verdoppelt“, so Breitner. Das könne das Schlimmste verhindern.
Öffentliche Baugrundstücke sollten zudem bevorzugt an Vermieter verkauft werden, die dauerhaft eine bezahlbare Miete garantieren. Komme bei weiter steigender Nachfrage nach günstigem Wohnraum der Wohnungsbau heute zum Erliegen, würden die Folgen in zwei, drei Jahren zu sehen sein. Dann würden die Mieten steigen und die Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen länger. Extremistische Parteien wie die AfD könnten dann weiter Zulauf erhalten, warnte Breitner.