Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sehen einer Studie des Hans-Bredow-Instituts Hamburg zufolge die Migrationspolitik als das derzeit wichtigste Problem im Land an. Dieses Thema nannten 22 Prozent der Befragten, wie anlässlich der Veröffentlichung der Untersuchung „Mediennutzung und politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern“ am Dienstag in Schwerin mitgeteilt wurde. Auf Platz zwei lag die Energiekrise, auf Platz drei der Vertrauensverlust in die Politik.
Das Interesse am politischen Geschehen ist den Angaben nach hoch. Die Menschen in MV informierten sich am häufigsten in den als klassisch geltenden Medien Radio, Fernsehen und Zeitung sowie deren Online-Angeboten, teilte das Schweriner Wissenschaftsministerium mit. Auch persönliche Gespräche hätten eine wichtige Funktion. Soziale Medien würden in der Regel höchstens als ergänzende Quelle für regionale Informationen genutzt, aber kaum jemand verlasse sich allein auf sie.
Die Untersuchung ist dem Institut zufolge repräsentativ. Im März 2023 wurden den Angaben zufolge 1050 Menschen ab 16 Jahren im Nordosten telefonisch befragt.
Die Studie belegt nach Worten von Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) zudem einen engen Zusammenhang zwischen Mitwirkungsmöglichkeiten und der Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie. Das hob auch der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt, hervor. „Die Studie zeigt deutlich, dass die Wertschätzung für die Demokratie steigt, wenn es praktische Erfahrungen des Mitmachens gibt und das Wissen vorhanden ist, wie Politik funktioniert“, erklärte er.