Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen fünf Monaten zehn Menschen in der gemeinsamen Abschiebehaftanstalt der Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und MV in Glückstadt (Schleswig-Holstein) festgehalten.
Die Männer seien zwischen Dezember 2022 und Ende April im Schnitt 27 Tage dort gewesen, teilte das Innenministerium am Montag in Schwerin mit. Sieben seien abgeschoben oder im Rahmen der Dublin-Übereinkunft in ein anderes EU-Land überstellt worden, einer sitze noch in Glückstadt ein. Zwei Männer seien entlassen worden.
Die Abschiebehaftanstalt ist innerhalb der MV-Regierungskoalition von SPD und Linken umstritten. Die Linke steht dem Projekt kritisch gegenüber. Die „Schweriner Volkszeitung“ (Montagsausgabe) zitiert den innenpolitischen Sprecher der Linken im Landtag, Michael Noetzel, mit den Worten: „Wir haben das Thema bei der SPD angesprochen, aber keine vertiefenden Gespräche geführt.“ Und weiter: „Wir haben die Hebel nicht, daran etwas zu ändern.“
Die Abschiebehaftanstalt für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern an der Unterelbe hatte Mitte August 2021 den Betrieb aufgenommen. Bis Ende 2021 brachte MV dort fünf Menschen unter, im vergangenen Jahr mehr als 30.