Dienstag, 26.November 2024 | 23:30

Brand von Flüchtlingsheim: Beweisaufnahme zäh

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Die Zeugenanhörung im Prozess nach dem Brand der Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf hat am Landgericht Schwerin am Montag zäh begonnen.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft hatten viele Nachfragen, deren Beantwortung oft im Ungefähren blieb. Dem angeklagten 32-jährigen Feuerwehrmann wird vorgeworfen, sieben Brände gelegt zu haben. Im Wesentlichen ging es am zweiten Prozesstag um einen Waldbrand am 30. Juni 2022 bei Alt-Bukow.

Nachdem die Verhandlung am Vormittag unterbrochen werden musste, weil ein als Zeuge geladener Kriminaltechniker bei einer Inaugenscheinnahme das Bewusstsein verlor, wurden zunächst zwei Zeugen wieder nach Hause geschickt. Der Mann musste medizinisch versorgt werden und brach die Befragung ab. Zuvor hatte der 60-jährige Beamte der Kriminalpolizei in Wismar zu mehreren Taten der mutmaßlichen Brandserie ausgesagt.

Wie er ausführte, konnten sowohl bei einem Waldbrand im Mai und einem Carport-Brand im August 2022 keine eindeutigen Hinweise auf die Brandursache – wie zum Beispiel Brandbeschleuniger – entdeckt werden. Dem Beamten zufolge sei daher nach dem Ausschlussprinzip vorgegangen worden. Auch am Nachmittag blieben etliche Sachverhalte rund um den Brand auf rund 200 Quadratmetern Wald im Vagen.

Ein Zeuge will gesehen haben, wie der Angeklagte in einem roten Golf zur Tatzeit zügig vom Tatort wegfuhr. Doch ob er ihn bei dem geschilderten Treffen in der Kürze der Zeit zweifelsfrei erkannte, wird von der Verteidigung angezweifelt. Auch bei einem vermeintlichen Entlastungszeugen blieben Unsicherheiten: Der Nachbar, der mit dem Angeklagten am Brandtag gesprochen hatte, war sich bei den Uhrzeiten unsicher. Auch hatte er laut Staatsanwaltschaft gegenüber der Polizei einen komplett anderen Zeitablauf zu Protokoll gegeben.

Die mutmaßliche Brandserie sorgte für bundesweites Medieninteresse, nachdem am 19. Oktober 2022 zunächst das Reetdach des ehemaligen Hotels „Schäfereck“ in Groß Strömkendorf in Flammen aufging und in Folge das Gebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte. Zu dem Zeitpunkt wurde das Hotel als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Es hielten sich vierzehn Bewohner und drei Mitarbeiter in dem Haus auf, die unverletzt ins Freie fliehen konnten.

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