Mittwoch, 27.November 2024 | 07:49

Höchststand bei Krankschreibungen: Ein Monat raus aus Job

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In Mecklenburg-Vorpommern sind noch nie so viele Arbeitnehmer krankheitsbedingt ausgefallen wie im vergangenen Jahr. Wie die Barmer-Krankenkasse am Freitag in Schwerin mitteilte, erreichten die Fehlzeiten ihrer Versicherten mit durchschnittlich 27,9 Tagen einen neuen Höchststand. Auch der Zuwachs von fast einem Drittel zum Vorjahr, als je Erwerbsperson noch 21,5 Ausfalltage registriert wurden, sei eine Rekordmarke.

Über ähnliche Entwicklungen hatten zuvor auch andere gesetzliche Kassen berichtet. So verzeichnete die Techniker Krankenkasse (TK) nach eigenen Angaben im Vorjahr vor allem infolge der Corona-Pandemie und sprunghaft gestiegener Erkältungen durchschnittlich 25,4 Krankentage bei ihren Versicherten. Der bisherige Höchstwert stammte von 2018, als 20,1 Krankentage je Beschäftigtem gezählt wurden. Die Werte für Mecklenburg-Vorpommern lagen 2022 deutlich über dem Bundesdurchschnitt, den die TK mit knapp 19 Krankentagen angab.

„Für den deutlichen Anstieg der Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2022 kommt vor allem eine Ursache in Betracht: In der Arbeitswelt haben sich die Kontakte nach der Corona-Pandemie normalisiert, wodurch insbesondere Atemwegsinfekte stark anstiegen“, erklärte Barmer- Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. Nach seinen Angaben lagen die durch Grippe oder Erkältung verursachten Fehlzeiten 2022 fast dreimal so hoch wie 2021, als noch weitgehende Kontaktbeschränkungen und umfassendere Maskenpflicht bestanden.

Die mit Abstand häufigste Ursache für Krankmeldungen seien nach Auswertung der Daten von 110 000 Barmer-Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern mit Anspruch auf Krankengeld Atemwegsinfekte gewesen. Danach folgten Virusinfektionen und Rückenschmerzen. Zum drastischen Anstieg der Ausfallzeiten habe auch geführt, dass Arbeitnehmer häufiger vom Arzt krankgeschrieben wurden. Während im Jahr 2021 jede Erwerbsperson im Schnitt 1,3 Mal krankheitsbedingt im Job ausfiel, waren es 2022 durchschnittlich 2,1 Krankheitsfälle.

Kutzbach zeigte sich überzeugt, dass die in der Pandemiezeit zur Entlastung der Arztpraxen ermöglichte telefonische Krankschreibung „nur einen geringen Einfluss“ auf die Fehlzeiten hatte.

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