Pendler, vorzeitige Wochenendausflügler und Fahrgäste der Rostocker S-Bahn sollten sich am Freitag besser Alternativen zum Schienenverkehr suchen.
Die Deutsche Bahn rechnet durch den angekündigten Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auch im Nordosten damit, dass der Regional- und S-Bahn-Verkehr weitgehend zum Erliegen kommt. Den Fernverkehr stellt die Bahn am Freitag bundesweit von 3.00 bis 13.00 Uhr ein.
„Die Deutsche Bahn bittet die Fahrgäste, wenn möglich ihre für den 21. April geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen oder die Reise später anzutreten“, schrieb die DB am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Es könne auch im Laufe des Freitagnachmittags noch zu Beeinträchtigungen kommen. Der Fernverkehr soll ab 13.00 Uhr schrittweise wieder aufgenommen werden. Die EVG rief Mitarbeiter aus allen Bereichen der DB und anderer Bahnunternehmen zwischen 3.00 und 11.00 Uhr zum Warnstreik auf.
Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) kündigte einen kompletten Zugausfall auf allen 15 Linien an. „Auch wenn die ODEG nicht direkt bestreikt wird, kommen unsere Eisenbahnverkehre komplett zum Erliegen. Hintergrund ist, dass die Ostdeutsche Eisenbahn die Infrastruktur der DB Netz AG nutzt, die dann nicht bedient wird, da auch zum Beispiel die Fahrdienstleiter der DB streiken“, teilte das Unternehmen mit.
Im Nordosten betroffen sind in der Streikzeit die Odeg-Linien RE8 Nord: Wismar-Wittenberge-Berlin Hbf-Flughafen BER – Terminal 1-2, RE9: Rostock-Stralsund-Binz/Sassnitz, RE10 Rostock-Stralsund-Züssow, RB13: Rehna-Schwerin-Parchim, RB14: Hagenow Stadt-Ludwigslust-Parchim, RB15: Plau am See-Inselstadt Malchow-Waren (Müritz), RB19: Parchim-Plau am See.
Auch wenn eine Streikzeit von 3.00 bis 11.00 Uhr angekündigt worden sei, könne es bereits ab Freitag Mitternacht zu Einschränkungen im Betriebsablauf kommen, die bis zum Ende des Tages andauern könnten, warnte Odeg.
Beim privaten Unternehmen Flixbus bereitet man sich indes auf mehr Kunden vor. „Generell gehen wir basierend auf den Erfahrungen von vorherigen Streiks bei der DB von einer deutlich erhöhten Nachfrage aus und sind auch in der Lage unser FlixBus-Angebot kurzfristig auszubauen, um mehr Menschen zu befördern“, so Sprecher Sebastian Meyer.